RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0038-1651792
Die Hilotherapie während der Chemotherapie reduziert Polyneuropathien/Hand-Fuß-Syndrom
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)
Zielsetzung:
Die Hilotherapie (gradgenaues Thermoheilverfahren) in der Chemotherapie zur Prophylaxe und Therapie der Polyneuropathie/Hand-Fuß-Syndroms.
Methodik:
Von 140 Patientinnen wurden Daten zur Hand-Fußkühlung während der Chemotherapie gesammelt.
Gruppe 1: Bei 60 Patientinnen erfolgte ein Vergleich zwischen prophylaktischer Hilotherapie (10 °C, PHT10 °), sekundärer Hilotherapie (nach Auftreten erster Symptome) und Beobachtung ohne Kühlung.
Gruppe 2: Hände und Füße von 80 Patientinnen wurden mit der Hilotherapie (12 °C; n = 40) oder Eishandschuhen (n = 40) gekühlt.
Die Kühlung erfolgte 30 Minuten vor bis 30 Minuten nach der Chemotherapie. Nach Therapieende wurden Symptome der Polyneuropathie/Hand-Fuß-Syndrom erfasst.
Ergebnisse:
In der Gruppe 1 nutzten 20 Patientinnen die PHT10 °. Sie entwickelten keine Grad 2/3 Toxizitäten, 14 Patientinnen gaben Grad 1 an. 4 Wochen nach Chemotherapie waren 14 Patienten symptomfrei, 6 Patienten hatten eine Grad 1 Toxizität.
40 Patientinnen begannen die Chemotherapie ohne Kühlung. 36 Patientinnen entwickelten während der Chemotherapie Symptome, sie begannen mit der Sekundärkühlung. Es traten Grad 2 (n = 12)/Grad 3 Toxizitäten (n = 2) auf. 4 Wochen nach Therapieende bestand eine Befundverbesserung: Grad 3 hatte eine, Grad 2 hatten 4 Patientinnen. 11 Patientinnen waren symptomfrei, 19 zeigten noch milde Symptome (Grad 1).
4 Patientinnen verblieben in der Beobachtungsgruppe, sie kühlten nicht.
In der Gruppe 2 zeigte die Hilotherapie (12 °C) bessere Resultate. 5 Patientinnen entwickelten mit Eishandschuhen Grad 3 Toxizitäten, keine Patientin der Hilotherapiegruppe.
Zusammenfassung:
Die prophylaktische Hilotherapie verhindert die Entwicklung von Grad 2/3 Polyneuropathien/HFS. Die sekundäre Kühlung reduziert den Schweregrad der Toxizitäten und kann therapeutisch wirksam sein.
#