Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e43
DOI: 10.1055/s-0038-1651792
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Hilotherapie während der Chemotherapie reduziert Polyneuropathien/Hand-Fuß-Syndrom

T Schaper
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Europäisches Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
D Lenhardt
2   Hilotherm GmbH, Argenbühl, Deutschland
,
M Rezai
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Europäisches Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
M Darsow
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Europäisches Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
R Schubert
3   Gynäkologische Onkologie, Scheibenberg, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Hilotherapie (gradgenaues Thermoheilverfahren) in der Chemotherapie zur Prophylaxe und Therapie der Polyneuropathie/Hand-Fuß-Syndroms.

    Methodik:

    Von 140 Patientinnen wurden Daten zur Hand-Fußkühlung während der Chemotherapie gesammelt.

    Gruppe 1: Bei 60 Patientinnen erfolgte ein Vergleich zwischen prophylaktischer Hilotherapie (10 °C, PHT10 °), sekundärer Hilotherapie (nach Auftreten erster Symptome) und Beobachtung ohne Kühlung.

    Gruppe 2: Hände und Füße von 80 Patientinnen wurden mit der Hilotherapie (12 °C; n = 40) oder Eishandschuhen (n = 40) gekühlt.

    Die Kühlung erfolgte 30 Minuten vor bis 30 Minuten nach der Chemotherapie. Nach Therapieende wurden Symptome der Polyneuropathie/Hand-Fuß-Syndrom erfasst.

    Ergebnisse:

    In der Gruppe 1 nutzten 20 Patientinnen die PHT10 °. Sie entwickelten keine Grad 2/3 Toxizitäten, 14 Patientinnen gaben Grad 1 an. 4 Wochen nach Chemotherapie waren 14 Patienten symptomfrei, 6 Patienten hatten eine Grad 1 Toxizität.

    40 Patientinnen begannen die Chemotherapie ohne Kühlung. 36 Patientinnen entwickelten während der Chemotherapie Symptome, sie begannen mit der Sekundärkühlung. Es traten Grad 2 (n = 12)/Grad 3 Toxizitäten (n = 2) auf. 4 Wochen nach Therapieende bestand eine Befundverbesserung: Grad 3 hatte eine, Grad 2 hatten 4 Patientinnen. 11 Patientinnen waren symptomfrei, 19 zeigten noch milde Symptome (Grad 1).

    4 Patientinnen verblieben in der Beobachtungsgruppe, sie kühlten nicht.

    In der Gruppe 2 zeigte die Hilotherapie (12 °C) bessere Resultate. 5 Patientinnen entwickelten mit Eishandschuhen Grad 3 Toxizitäten, keine Patientin der Hilotherapiegruppe.

    Zusammenfassung:

    Die prophylaktische Hilotherapie verhindert die Entwicklung von Grad 2/3 Polyneuropathien/HFS. Die sekundäre Kühlung reduziert den Schweregrad der Toxizitäten und kann therapeutisch wirksam sein.


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