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DOI: 10.1055/s-0038-1639269
Aktivitäten des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) im Rahmen der „Gemeinsamen Niedersächsischen Strategie gegen Antibiotikaresistenz“
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. April 2018 (online)
Das Thema Antibiotikaresistenz erfährt derzeit immer wieder mediale Aufmerksamkeit, nicht zuletzt durch das verstärkte Aufgreifen durch die internationale Politik, z.B. als Thema der G7- und G20- Konferenzen. Dabei gibt es schon seit langem auf nationaler und regionaler Ebene Initiativen und Projekte mit dem Ziel, der zunehmenden Antibiotikaresistenz entgegenzuwirken.
Um die Maßnahmen im Handlungsfeld Antibiotikaresistenz in Niedersachsen aufeinander abzustimmen und auf dieser Basis eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen zu entwickeln und zu begleiten, hat die niedersächsische Landesregierung 2015 einen interministeriellen Arbeitskreis (IMAK-StArt) ins Leben gerufen. Die erste Aufgabe des IMAK-StArt war die Ausarbeitung der gemeinsamen niedersächsischen Strategie gegen Antibiotikaresistenz. Die Strategie identifiziert neun Handlungsfelder im Sinne des One-Health-Gedankens und benennt als oberstes Ziel:
Die Wirksamkeit von Antibiotika muss für die Behandlung bakterieller Infektionserkrankungen bei Mensch und Tier erhalten bleiben. Hierfür muss der Anteil antibiotikaresistenter Bakterien begrenzt oder noch besser zurückgeführt werden.
Für die Humanmedizin zählen im Rahmen der Strategie zu den wichtigsten Aktivitäten (1) das Antibiotika-Resistenz-Monitoring in Niedersachsen (ARMIN), mit dem seit 2006 systematisch Ergebnisse mikrobiologischer Untersuchungen für 14 ausgewählte, infektiologisch relevante Erreger gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht werden. (2) der Ratgeber für die rationale orale Antibiotikatherapie für Erwachsene im niedergelassenen Bereich, der 2013 erstmalig veröffentlicht und 2017 aktualisiert wurde. (3) der seit 2013 regelmäßig durchgeführte dreitägige „Basiskurs Antibiotikatherapie“ für stationär tätige Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker. In kleineren Projekten wurden drüber hinaus z.B. Antibiotikaverordnungsdaten niedersächsischer Krankenkassen unter dem Aspekt regionaler Unterschiede ausgewertet und ein Informationsblatt entwickelt, das Ärztinnen und Ärzte bei der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten unterstützt, wenn ein Antibiotikum nicht indiziert ist.
Außerdem wurden vom Arbeitsbereich Krankenhaushygiene des NLGA strukturierte Begehungen im Rahmen der Hygieneüberwachung durch den ÖGD etabliert und Hygienesiegel für Alten- und Pflegeheime in Anlehnung an das EurSafety Health-Net Qualitäts- und Transparenzsiegel für Pflegeeinrichtungen eingeführt.
Des Weiteren wurde das Meta-Netzwerk „MRE Netzwerke in Niedersachsen“ durch die Einführung eines Koordinators am NLGA gestärkt. Dieses Netzwerk wird nach Beendigung des IMAK-StArt in der Arbeitsgruppe „One-Health“ den fachlichen Austausch der verschiedenen Ressorts Gesundheit des Menschen, Tiergesundheit und Lebensmittel, Umwelt sowie Wissenschaft und Forschung fortführen.
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