Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607643
Vorträge
Pränatale Diagnostik (Beratung, Screening, Ultraschall) I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Color tissue Doppler imaging (c-TDI) basierte Displacement- und Gewebegeschwindigkeits-Analyse in unterschiedlichen Regionen des rechten Ventrikels bei Feten mit Hypoplastischen Linksherzsyndrom und gesunden Kontrollen

O Graupner
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Frauenklinik und Poliklinik, München, Germany
,
C Enzensberger
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gießen, Germany
,
L Wieg
3   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 1. Medizinische Klinik und Poliklinik, München, Germany
,
A Wolter
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gießen, Germany
,
M Khalil
4   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Kinderkardiologie, Gießen, Germany
,
C Yerebakan
5   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Kinderherzchirurgie, Gießen, Germany
,
R Axt-Fliedner
2   Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gießen, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 October 2017 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Das Langzeit-Outcome von Feten mit Hypoplastischen Linksherzsyndorm (HLHS) wird durch die Funktionalität des rechten Ventrikels beeinflusst. Unsere Studie untersucht, inwieweit sich segmentale Unterschiede in der rechtsventrikulären Myokardauslenkung (Displacement) und in den myokardialen Gewebegeschwindigkeiten von Feten mit HLHS im Vergleich zu gesunden Feten zeigen.

    Methodik:

    Es handelt sich um eine prospektive Studie bestehend aus 20 HLHS und 20 gesunden Feten. Mithilfe der c-TDI-Technik wurden systolische (s') und diastolische (e': Frühe Diastole, a': Späte Diastole) myokardiale Geschwindigkeiten sowie die Myokardauslenkung gemessen. Ein 3 mm-ROI (region of interest) wurde im basalen, mittleren und apikalen Teil der rechten Ventrikelwand platziert. Mögliche Veränderungen der c-TDI-Parameter im Verlauf der Schwangerschaft und zwischen den drei verschiedenen Segmenten wurden in beiden Gruppen untersucht.

    Ergebnis:

    HLHS-Feten zeigten im Vergleich zu gesunden Kontrollen signifikant niedrigere e'-Geschwindigkeiten im Basal- und Mittelteil des rechten Ventrikels (p < 0,05). Basal gemessene Displacement-Werte waren bei HLHS-Feten signifikant niedriger als bei gesunden Kontrollfeten. Bei Kontrollfeten aber nicht bei HLHS-Feten zeigte sich ein signifikanter Anstieg der diastolischen Geschwindigkeiten und Displacement-Werte im Schwangerschaftsverlauf. Bei den myokardialen Geschwindigkeiten und Displacement-Werten ergab sich eine signifikante Abnahme von der Basis bis zur Spitze des fetalen Herzens in beiden Gruppen (apikobasaler Gradient).

    Schlussfolgerung:

    Es konnten segmentale Unterschiede der rechtsventrikulären Myokardfunktion bei HLHS-Feten im Vergleich zu gesunden Kontrollfeten nachgewiesen werden. Ein apikobasaler Gradient zeigte sich sowohl bei HLHS- als auch bei gesunden Feten. Die c-TDI-Technik kann bei der pränatalen Beurteilung der myokardialen Funktion wertvoll sein. Die Rolle der fetalen Myokardfunktion für das klinische Monitoring und die Prädiktion des postnatalen Outcome muss jedoch noch endgültig definiert werden.


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