RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0037-1605233
Endoskopische Submucosadissektion (ESD) außerhalb großer Zentren: Eine Machbarkeitsstudie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)
Einleitung:
Die ESD ist in großen Zentren und dort für die Anwendung im oberen Gastrointestinaltrakt und im Rektum etabliert, während sie im Kolon als weitgehend experimentell gilt (Pimentel-Nunes P et al. 2015; Endoscopy 47:829).
Ziel:
Wir untersuchten, ob die ESD auch in Endoskopieeinheiten mit kleineren Fallzahlen ein sicheres Verfahren darstellt und sich dort auch zur Behandlung im Kolon eignet.
Methodik:
5/2012 – 1/2017 erfolgten im Ostalb-Klinikum 10418 GI-Endoskopien, davon bei 8 Patienten eine ESD von Neoplasien des oberen (n = 6/0/2 Ösophagus/Magen/Bulbus), bei 51 des unteren (n = 18/17/16 Rektum/linkes/rechtes Hemikolon) GI-Trakts (Durchmesser 27 ± 13 mm; LG-IEN: n = 8/9/15/6 serratierte/tubuläre/villöse Adenome/Plattenepithelneoplasien; HG-IEN: n = 12; maligne: n = 5) oder von hyperplastischen Polypen (n = 4) entsprechend einem vordefinierten Protokoll (hook oder dual knife, Fa. Olympus, ESD-Dauer 165 ± 62 min). Die ESD erfolgte komplett (n = 26) oder wurde durch Schlingenabtragung (ESD/Schlinge; n = 28) oder durch alternative Behandlungsformen (n = 5) komplettiert.
Ergebnis:
Entsprechend der endoskopischen vs. histologischen Beurteilung erfolgte eine komplette Resektion (ESD bzw. ESD/Schlinge) in 46 vs. 33 Fällen. Während des stationären Aufenthalts (2 – 23; Median 4 Tage) kam es zu Schmerzen, Fieber, lokaler Peritonitis oder Hautemphysem in 3/6/2/2 und zu Blutungen (1 Hypotension) in 4 Patienten. Antibiotika oder Transfusionen kamen in 6 bzw. 0 Patienten zur Anwendung, kein Patient wurde komplikationsbedingt operiert. Nach abgebrochener ESD oder endoskopisch inkompletter Resektion (n = 13) zeigten endoskopische Folgeuntersuchungen keine residuale Neoplasie in 4 Fällen, eine endoskopische Vollwandresektion (FTR) erfolgte bei 1, eine ESD andernorts bei 1 Fall mit Ösophaguskarzinom, eine elektive Operation in 4 Fällen. Bei 3 Patienten steht die Folgeendoskopie noch aus. Bei den Patienten mit histologisch inkompletter Resektion (n = 26) erfolgten eine FTR oder elektive Operation bei 5 Patienten, eine endoskopische Folgeendoskopie zeigte keine residuale Neoplasie in 12 Fällen, bei 8 Patienten ist die Folgeendoskopie noch ausstehend.
Schlussfolgerung:
Nach professionellem Training erscheint die Technik der ESD auch in kleineren Endoskopieeinheiten sicher und teilweise effizient.
#