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DOI: 10.1055/s-0037-1605230
Erstes Deutsches ESD-Register: Ergebnisse und 5-Jahres Follow-up
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)
Einleitung:
Die Endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist bei der Therapie von Frühkarzinomen im Gastrointestinaltrakt in Deutschland inzwischen eine etablierte Therapieoption – in asiatischen Ländern ist sie Therapie der Wahl. Das Potential der ESD liegt in der Möglichkeit, Frühkarzinome en-bloc R0 zu resezieren. Größere europäische Fallzahlen insbesondere aus Frankreich liegen vor. Ziel des 2008 mit der DGVS gegründeten ersten Deutschen ESD-Registers ist die qualitative und quantitative Erfassung durchgeführter ESD.
Ziele:
Deskriptive Auswertung und kritische Reflexion der deutschen ESD-Ergebnisse.
Methodik:
2008 wurde von vier Kliniken ein Dokumentationsregister zur ESD initiiert (Augsburg, Essen, Hamburg, Osnabrück). Die Datenerfassung erfolgte über einen 4-Jahreszeitraum von 2008 bis 2012, 2017 das 5-Jahres Follow-up. Erfasst wurden qualitative Aspekte (Art der Läsion, Lokalisation, verwendete Messer, Sedierung, Histologie, Komplikationen, Rezidivrate) und quantitative Aspekte (Untersuchungsanzahl, Resektionsart, Ressourcenverbrauch wie Eingriffsdauer, Personal).
Ergebnis:
Im Erfassungszeitraum von 2008 bis 2012 sind bei 121 gemeldeten Kliniken von 31 Kliniken 264 Datensätze eingegangen. ESD-Prozeduren: Magen 65,1% (n = 172), Ösophagus 12,9% (n = 34), Kolorektum 22% (n = 58). Die en-bloc R0-Resektionrate lag im Magen bei 88%, im Ösophagus bei 69%, im Kolorektum bei 88%. Komplikationen: Perforationen 6,4% (n = 17), davon 1,9% (n = 5) mit Operation, operationspflichtige Blutungen 2,3% (n = 6). 5-Jahres Follow-up 2017: Rezidivrate 8,3% (n = 10).
Schlussfolgerung:
Die en-bloc R0-Resektionsrate im Magen (88%) ist im Vergleich zu asiatischen Daten (> 92%) geringer, im Vergleich zum französischen Register 2011 (84%) ähnlich. Die Komplikationsrate bzgl. Perforationen (6,4%) liegt über dem asiatischen Niveau, jedoch niedriger als im französischen Register (18%). Dies kann durch die niedrige Inzidenz von Frühkarzinomen, die Heterogenität der Registerdaten mit Einschluss verschiedener Zentrumsgrößen und unterschiedlicher Untersuchererfahrungen begründet sein. Rezidive fanden sich bei R1-Resektionen oder piecemeal Technik, in 3 Fällen auch bei einer en-bloc R0-Resektion. Mit dem 2017 neu eingerichteten Web-basierten ESD-Register können vorhandene Daten noch besser genutzt werden.
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