Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604954
Kurzvorträge
Pankreas
Tumormicroenvironment: Relevanz für das Pankreaskarzinom: Freitag, 15 September 2017, 14:40 – 16:00, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Positive Korrelation der Proliferation von Tumorfibroblasten und einem reduzierten Überleben im transgenen Mausmodell des Pankreaskarzinoms

SM Buchholz
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
L Klein
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
I Ramu
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
MS Patzak
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
P Ströbel
2   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Pathologie, Göttingen, Deutschland
,
V Ellenrieder
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
A Neesse
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und Gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) ist mit bis zu 80% Stromaanteil einer der stromareichsten Tumore. Die prognostische Bedeutung der zellulären und azellulären Stromakompartments wird derzeit allerdings kontrovers diskutiert.

    Ziele:

    Systematische Analyse von prognostischen Markern in endogenen Pankreastumoren des transgenen LSL-KrasG12D/+;LSL-Trp53R172 H/+;Pdx-1-Cre (KPC)-Mausmodells.

    Methodik:

    N = 40 KPC-Mäuse wurden bis zum Erreichen der Abbruchkriterien (Aszites, Inaktivität, Gewichtsverlust) analysiert. Die histopathologische Begutachtung der Pankreastumore wurde von einem erfahrenen Pathologen durchgeführt (Grading, Desmoplasiescore). Mittels Immunhistochemie für stromale (Smooth Muscle Actin (SMA)+Ki67, Picro-Sirius, Hyaluronsäure, SPARC) und epiteliale (CC3, Ki67, pH3, CD31) Marker wurden die Tumore weiter subklassifiziert. Die Korrelation zwischen den verschiedenen Markern und dem Überleben wurde mittels Cox-Regressionsanalyse berechnet.

    Ergebnis:

    Die Expression des Proliferationsmarkers Ki67 im Tumor korrelierte signifikant mit einem längeren Überleben (Hazard Ratio (HR)= 0,877; p = 0,009), während die Fibroblastenproliferation (bestimmt mittels Co-Färbung von SMA als Fibroblastenmarker und Ki67) mit einem kürzeren Überleben (HR = 1,249; p = 0,004) assoziiert war. Zudem konnten wir eine signifikante Korrelation des Mitosemarkers pH3 und einem kürzeren Überleben (HR = 7,91; p = 0,013) belegen. Keine Korrelation fanden wir zwischen der Expression azellulärer Marker (Kollagen, Hyaluronsäure) und der Lebensdauer der untersuchten Mäuse.

    Schlussfolgerung:

    Eine starke Fibroblastenproliferation und eine erhöhte Mitoserate im Tumor korrelieren mit einer schlechten Prognose im KPC Modell. Das steht im Gegensatz zu der Proliferationsrate des Gesamttumors, die mit einem verlängerten Überleben assoziiert ist. Die Expressionsstärke von Kollagen und Hyaluronsäure haben jedoch keine prognostische Bedeutung im KPC-Mausmodell.


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