Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602532
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wirkung von Yoga und Meditation auf menopausale Symptome bei Frauen nach kurativer Therapie des Mamma-Karzinoms – eine randomisierte kontrollierte Studie

S Rabsilber
1   Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie/interdisziplinäres Brustzentrum, Essen, Deutschland
,
P Voiss
2   Kliniken Essen-Mitte, Medizinische Fakultät, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Integrative Onkologie, Essen, Deutschland
,
R Lauche
3   Australian Research Centre in Complementary and Integrative Medicine (ARCCIM), Faculty of Health, University of Technology Sydney, Sydney, Australien
,
S Kümmel
1   Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie/interdisziplinäres Brustzentrum, Essen, Deutschland
,
G Dobos
4   Kliniken Essen-Mitte, Medizinische Fakultät, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Essen, Deutschland
,
H Cramer
4   Kliniken Essen-Mitte, Medizinische Fakultät, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Essen, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser randomisierten kontrollierten Studie war die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit einer 12wöchigen behavioralen Intervention, welche traditionellen Hatha Yoga und Meditation kombinierte, auf menopausale Symptome bei Frauen nach abgeschlossener kurativer Therapie des Mamma-Karzinoms.

    Material und Methoden:

    Die Patientinnen wurden standardisiert-randomisiert einer 12-wöchigen Yoga und Mediations-Intervention zusätzlich zur Standardbehandlung oder einer alleinigen Standardbehandlung zugewiesen. Hauptzielparameter waren menopausale Symptome (Menopause Rating Scale [MRS]); Nebenzielparameter umfassten die krankheitsspezifische Lebensqualität (Functional Assessment of Cancer Therapy – Breast), Fatigue (Functional Assessment of Chronic Illness Therapy – Fatigue), Angst und Depressivität (Hospital Anxiety and Depression Scale), erhoben jeweils 12 und 24 Wochen nach Randomisierung.

    Ergebnisse:

    40 Frauen wurden in die Yoga/Meditations-Gruppe (n = 19) oder die Standardbehandlung (n = 21) randomisiert. Nach 12 und 24 Wochen fanden sich signifikant geringere menopausale Symptome in der Yoga/Meditations-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe (Gruppenunterschied zu Woche 12: -5,6 [95% KI =-9,2, -1,9], p = 0,004; Gruppenunterschied zu Woche 24: -4,5 [95% KI =-8,3, -0,7], p = 0,023). Zusätzlich fanden sich zu Woche 12 positive Wirkungen auf somato-vegetative, psychologische, und urogenitale menopausale Symptome sowie auf Fatigue und Lebensqualität im Vergleich zur Kontrollgruppe (p jeweils < 0,05). Alle Wirkungen, mit Ausnahme jener auf psychologische Symptome, persistierten zu Woche 24. Die gefundenen Kurzzeiteffekte waren ebenfalls nachweisbar in der Subgruppe von Frauen unter antihormoneller Medikation (n = 36). In beiden Interventionsgruppen traten jeweils 6 geringfügige unerwünschte Ereignisse auf.

    Zusammenfassung:

    Yoga scheint in Kombination mit Meditation eine wirksame und sichere Intervention in der supportiven Behandlung menopausaler Symptome nach kurativer Behandlung des Mamma-Karzinoms darzustellen. Die Wirkung der Intervention persistiert über mindestens 3 Monate nach Abschluss der Behandlung.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.