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DOI: 10.1055/s-0037-1602522
Die Korrelation zwischen duktoskopischen und histopathologischen Befunden und ihre Relevanz als Dignitätsprädiktoren: eine nationale Multi-Center-Studie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)
Zielsetzung:
Die Duktoskopie bei pathologischer Mamillensekretion ist eine minimalinvasive diagnostische Technik, welche eine direkte Visualisierung der Milchgänge zum Nachweis intraduktaler Proliferationen ermöglicht. Ein Ziel der Studie war es, die Korrelation zwischen duktoskopischen und histopathologischen Befunden zu bewerten und die Vorhersagbarkeit der Malignität zu prüfen.
Materialien und Methoden:
In 7 deutschen Brustzentren wurde eine diagnostische Duktoskopie bei 214 Patientinnen mit pathologischer Mamillensekretion durchgeführt. Prospektiv erfolgten die Beschreibung und die Klassifizierung der in der Duktoskopie sichtbare Befunde nach Form, Anzahl, Farbe, Oberflächenstruktur und Vaskularität der Läsionen und anschließend der Vergleich dieser mit den histopathologischen Ergebnissen.
Ergebnisse:
Bei 134 von 214 Patientinnen (62,2%) konnten in der Duktoskopie intraduktale Läsionen festgestellt werden. Die Anzahl der intraduktalen Läsionen war das einzige Kriterium, welches zwischen malignen und benignen Tumoren differenzieren konnte. Maligne Tumoren waren häufiger als multiple Läsionen darstellbar, benigne Tumoren meist solitär. Alle anderen Kriterien waren statistisch hingehen nicht signifikant.
Zusammenfassung:
Die Anzahl der Läsionen (einfach vs. multiple) eines intraduktalen Befundes bei einer Patientin mit pathologischer Mamillensekretion war das einzige duktoskopische Kriterium, welches signifikant in der Vorhersage der Malignität war. Alle anderen duktoskopischen Kriterien ließen anhand unserer Daten keine Vorhersage der Dignität eines Befundes zu. Eine internationale Klassifikation der duktoskopischen Kriterien sollte erarbeitet werden.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.