Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602446
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Genexpressionanalyse von Mammakarzinomen mittels Prosigna® Assay (NanoString Technologies, Seattle WA) im klinischen Alltag und Einfluss auf die Entscheidung des Onkologen hinsichtlich Systemtherapie

R Erber
1   Pathologisches Institut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
R Stöhr
1   Pathologisches Institut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
D Ulbrich-Gebauer
2   Institut für Pathologie Viersen, Viersen, Deutschland
,
E Pelz
2   Institut für Pathologie Viersen, Viersen, Deutschland
,
A Bankfalvi
3   Institut für Pathologie, Universität Essen, Essen, Deutschland
,
KW Schmid
3   Institut für Pathologie, Universität Essen, Essen, Deutschland
,
RF Walter
3   Institut für Pathologie, Universität Essen, Essen, Deutschland
,
O Hoffmann
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Essen, Essen, Deutschland
,
R Kimmig
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Essen, Essen, Deutschland
,
M Vetter
5   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
,
C Thomssen
5   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
,
K Sotlar
6   Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München, Deutschland
7   Institut für Pathologie, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
,
D Mayr
6   Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München, Deutschland
,
T Kirchner
6   Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München, Deutschland
,
N Harbeck
8   Brustzentrum, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
R Würstlein
8   Brustzentrum, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
A Stenzinger
9   Pathologisches Institut, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
P Sinn
9   Pathologisches Institut, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
MP Lux
10   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
M Wunderle
10   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
PA Fasching
10   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MW Beckmann
10   Universitäts-Brustzentrum Franken, Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
A Hartmann
1   Pathologisches Institut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

 
 

    Eine Entscheidung für Systemtherapie bei Brustkrebspatientinnen hängt von prognostischen und prädiktiven klinisch-pathologischen Faktoren wie Tumorgröße, Nodalstatus, Hormonrezeptor- (HR) und HER2-Expression und entsprechendem immunhistochemischen (IHC) Subtyp ab. In HR-positiven/HER2-negativen Fällen mit intermediärem Risiko können Multigenexpressionstests die Entscheidung für adjuvante Chemotherapie unterstützen.

    Prosigna®-Test-Etablierung in unseren Laboren erfolgte 2014 – 2016. Die Übereinstimmung hinsichtlich intrinsischer Subtypen und Risikogruppe (n = 15, Erlangen, München, Heidelberg) war 100%. In der Routinediagnostik wurden prospektiv 120 Mammakarzinom-Fälle mittels Prosigna®-Test untersucht und klinisch-pathologische Parameter gesammelt. Prosigna®-Subtypen wurden mit den IHC-Subtypen korreliert und der Einfluss des Prosigna®-Testergebnisses auf die Therapieempfehlung analysiert.

    Prosigna®-Test wurde für alle 120 Patientinnen erfolgreich durchgeführt. IHC-Subtyp war in 95 Fällen bekannt. 93 (98,3%) Fälle waren HR-positiv/HER2-negativ, zwei triple-negativ (1,7%). Luminal A-like Subtyp (Ki-67 < 20%) wurde in 32 (26,7%), Luminal B-like in 61 Fällen (50,8%) gefunden. Ki-67 variierte zwischen 1% und 80% (durchschnittlich 21,8%). Der Prosigna®-Test zeigte 61 Fälle Luminal A Subtyp (50,8%), 57 Fälle Luminal B (47,5%) und jeweils einen HER2-enriched und basal-like Subtyp. IHC und Prosigna® Subtypen korrelierten in 62 Fällen (65,3%). Sechs Luminal A-like Fälle (6,3%) wurden mittels Prosigna® zu Luminal B hochgestuft, 23 Luminal B-like Fälle (24,2%) zu Luminal A heruntergestuft. Chemotherapie (Therapieentscheidung in 66 Fällen bekannt) wurde in 28 Fällen (93,3%) der 30 Prosigna®-Luminal B Tumoren empfohlen. Von den 34 Prosigna®-Luminal A Tumoren mit bekannter Therapieentscheidung sollten 16 Patienten (47,1%) adjuvante Chemotherapie erhalten, die übrigen 18 (52,9%) ausschließlich endokrine Therapie. Fehlende klinisch-pathologische Daten werden ergänzt.

    Korrelation von IHC und Prosigna® Subtypen zeigte sich in 65,3% unserer ersten Prosigna® Routinefälle.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.