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DOI: 10.1055/s-0037-1602349
Phänotypische Subtypen von familiär bedingtem Brustkrebs
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2017 (online)
Fragestellung:
Familiär bedingter Brustkrebs stellt eine heterogene Gruppe von prognostisch ungünstigen Tumoren dar. Es wird hypothetisiert, dass die Tumorgenese in unterschiedlichen Entwicklungsstadien des Brustepithels vorkommt (siehe Abbildung [modifiziert nach Prat A, Perou CM (2009) Mammary development meets cancer genomics. Nat Med 15:842 – 844]). Während sporadische Tumoren in allen Entwicklungsstufen vorkommen, so ist eine BRCA-Mutation auf derselben Stufe der Entwicklung wie auf der eines Basal-like-Subtyps angesiedelt. Hingegen wird der Claudin-low-Subtyp mit einer niedrigeren Entwicklungsstufe, der einer Stammzelle, assoziiert. Daher wollten wir wissen, ob es Unterschiede in den molekularen Subtypen in Abhängigkeit von einer BRCA-Mutation gibt. Die Entwicklungsstadien des Epithels werden in absteigender Entwicklungsstufe demnach charakterisiert: Luminal A (ER+ und/oder PR+ und HER2-), Luminal B (ER+ und/oder PR+ und HER2+), HER2 positiv (ER- und PR- und HER2+), Basal-like (ER-, PR-, HER2- und (CK5+ und/oder EGFR+)) sowie Claudin-low (ER-, PR-, HER2- und [(CLDN3-low, CLDN4-low, CLDN7-low) und/oder E-cadherin-low]).
Methodik:
Es wurde eine immunhistochemische Analyse von ER, PR, HER2, CK5, EGFR, CLDN3, CLDN4, CLDN7 und E-cadherin an Tissue Microarrays (TMA) von insgesamt 239 Brustkrebspatienten aus 3 verschiedenen Patientengruppen durchgeführt: 60 Tumore von BRCA1-Mutationsträgern, 57 von Patienten mit einer BRCA2-Mutation sowie 122 von Patienten mit einem BRCA-Wildtyp. Dann wurde anhand der immunhistochemischen Expression in die Subgruppen klassifiziert.
Ergebnisse:
In der Gruppe der BRCA1-Mutationsträger fand man folgende phänotypische Subtypen: 13,3% Luminal A, 6,7% Luminal B, 13,3% HER2 positiv, 38,3% Basal-like, 1,7% Claudin-low sowie 16,7% Triple-negativ ohne nähere Klassifizierung. Bei BRCA2-assoziierten Tumoren beobachteten wir in 19,3% Luminal A, 52,6% Luminal B, 3,5% HER2 positiv, 8,8% Basal-like, 1,8% Claudin-low sowie in weiteren 3,5% Triple-negativ. In der Wildtyp-Gruppe konnte ein Luminal A-, Luminal B-, HER2 positiver-, Basal-like-, Claudin-low-Subtyp sowie weitere Triple-negative Tumore in 45,9%, 11,5%, 4,1%, 11,5%, 2,5% und 3,3%, retrospektiv, gefunden werden.
Schlussfolgerung:
Basal-like konnte bei BRCA1-, Luminal B bei BRCA2-Mutationsträgern und Luminal A bei Patienten ohne BRCA-Mutation als häufigster Subtyp identifiziert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorkommen des Claudin-low-Subtyps in allen Gruppen ähnlich ist.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.