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DOI: 10.1055/s-0037-1602029
Soziodemographische Analyse: Stellen die Gesundheits-Monitoring-Einheiten eine repräsentative Auswahl der erstuntersuchten Kinder aus der Schuleingangsuntersuchung dar?
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Zielsetzung::
Zweijährig finden im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) in fünf bayerischen Gesundheitsämtern, den sog. Gesundheits-Monitoring-Einheiten (GME), Elternbefragungen zu verschiedenen Gesundheitsthemen statt. Die GME-Untersuchungsregion besteht aus den Landkreisen Bamberg, Günzburg und Schwandorf sowie den Städten Bamberg, Ingolstadt und München. Ziel dieser Arbeit ist, zu untersuchen, inwieweit die GME-Region bezüglich soziodemographischer und gesundheitsbezogener Variablen als repräsentativ für die bayerischen Schulanfänger gelten kann, und ob die Teilnehmer der GME-Befragung, deren Daten mit den SEU-Daten verknüpft werden konnten, von den verbleibenden Teilnahmeberechtigten abweichen.
Methode::
Daten der SEU des Untersuchungsjahres 2012/2013 waren Grundlage der Analyse und enthielten n = 107.723 erstuntersuchte Kinder, davon n = 16.864 aus der GME-Region. Stratifiziert nach städtischer und ländlicher Region wurden die Häufigkeitsverteilungen bzw. Mittelwerte relevanter Variablen der GME-Region den bayernweiten Werten gegenübergestellt. Hierfür wurden Alter des Kindes, Geschlecht, Geschwisteranzahl, Anzahl an Erwachsenen im Haushalt und Migrationshintergrund sowie gesundheitsbezogene Variablen (BMI, Status der Impfungen und U-Untersuchungen) betrachtet. An der GME-Befragung des Untersuchungsjahres nahmen n = 5.052 Eltern teil (Teilnahmerate 61,7%). Nach Ausschluss von Bamberg (Kodierungsprobleme) konnten n = 3.622 Datensätze mit entsprechender Einwilligung verlinkt werden. Diese wurden anhand der gleichen Variablen mit den Nicht-Teilnehmern/Nicht-Verknüpfbaren (n = 2.316) verglichen.
Ergebnis::
Kinder aus der GME-Region zeigten in den soziodemographischen Variablen nur geringe Abweichungen zu den bayernweiten Daten (< 2 Prozentpunkte). Hinsichtlich der Vollständigkeit der Impfungen unterschied sich die GME-Region besonders auf Landkreis-Ebene deutlicher von der bayernweiten Quote (89,0 vs. 79,9%). Der Vergleich innerhalb der GME-Teilnahmeberechtigten ergab, dass unter den verknüpften Teilnehmern weniger Kinder mit mehr als zwei Geschwistern (26,1 vs. 31,4%), mehr Kinder ohne Migrationshintergrund (60,2 vs. 50,5%) sowie mehr Kinder mit vollständigen U-Untersuchungen (74,7 vs. 66,0%) waren.
Schlussfolgerung::
Die GME-Untersuchungsregion bildet die soziodemographische Lage der bayerischen Schulanfänger im Untersuchungsjahr 2012/2013 zufriedenstellend ab. Bedingt durch Unterschiede im Teilnahmeverhalten sowie Schwierigkeiten bei der Datenverknüpfung weisen die verknüpften GME-Teilnehmer jedoch Selektionseffekte auf. Maßnahmen zur Verbesserung beider Aspekte sind erstrebenswert, um diese Unterschiede verringern zu können.
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No conflict of interest has been declared by the author(s).