Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601690
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Typ-1-Diabetes
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Insulin glargin 300 E/ml (Gla-300) liefert stabilere und gleichmäßiger verteilte Steady-State pharmakodynamische/pharmakokinetische Profile verglichen mit Insulin degludec bei Typ-1-Diabetes (T1DM)

R Ritzel
1   Städt. Klinikum München, Klinikum Schwabing, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Suchtmedizin, München, Germany
,
T Bailey
2   AMCR Institute Inc., Escondido, United States
,
R Dahmen
3   Sanofi, Frankfurt am Main, Germany
,
J Pettus
4   Center for Metabolic Research, University of California, San Diego, United States
,
R Roussel
5   Assistance Publique Hôpitaux de Paris, Bichat Hospital, Paris, France
,
K Bergmann
3   Sanofi, Frankfurt am Main, Germany
,
M Maroccia
6   Umanis, Levallois-Perret, France
,
N Nassr
3   Sanofi, Frankfurt am Main, Germany
,
O Klein
7   Profil Institut für Stoffwechselforschung, Neuss, Germany
,
G Bolli
8   University of Perugia, Perugia, Italy
,
T Heise
7   Profil Institut für Stoffwechselforschung, Neuss, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2017 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Vergleich der Steady-State pharmakodynamischen (PD) und pharmakokinetischen (PK) Profile von Gla-300 mit Insulin degludec 100 E/ml (Deg-100) in zwei parallelen Kohorten mit festgelegten 1x täglichen Dosis-Regimen bei T1DM in einer crossover, euglykämischen Glukose-Clamp-Studie mit multiplen Dosen.

    Methodik:

    Von beiden Insulinen erhielten die Teilnehmer vor dem Frühstück entweder 0,4 E/kg/Tag für 8 Tage (Kohorte 1; n = 24) oder 0,6 E/kg/Tag für 8 Tage (Kohorte 2; n = 24). Die metabolische Aktivität wurde über 30 Stunden anhand der Glukoseinfusionsrate (GIR) gemessen. Primärer Endpunkt: Variabilität (Fluktuation) der geglätteten GIR im Tagesverlauf über das Injektionsintervall (GIR-smFL0 – 24; die Behandlungsquotienten wurden mit einem linearen Mixed-Effects-Modell errechnet). Die Insulinkonzentrationen wurden mit validierten Radioimmunoassays gemessen.

    Ergebnisse:

    Die GIR-smFL0 – 24 war bei 0,4 E/kg/Tag mit Gla-300 signifikant niedriger als mit Deg-100 (p = 0,047; Behandlungsverhältnis 0,7978 [90% KI: 0,6637 – 0,9591]) (LOESS-Glättungsfaktor 0,15). Bei 0,6 E/kg/Tag war sie jedoch vergleichbar für Gla-300 und Deg-100. Beide Gla-300-Dosierungen führten zu einer plateau-artigen Insulinfreisetzung 2 – 16 Stunden nach Injektion, mit anschließend leichtem Abfall. Dagegen stiegen die Deg-100-Konzentrationen (Gesamt-Insulin) bei beiden Dosierungen von ˜1 Stunde bis zum Tmax ˜10 Stunden nach Injektion an, gefolgt von einem gleichmäßigen Abfall, ohne Plateaubildung. Beide Insuline zeigten Insulin-Freisetzung und -Aktivität bis 30 Stunden und waren allgemein gut verträglich.

    Schlussfolgerung:

    Diese PK/PD-Analyse bekräftigt ein überlegenes glukodynamisches Profil von Gla-300 versus Deg-100 in Bezug auf die Variabilität im Tagesverlauf bei einer für T1DM klinisch relevanten Dosierung (0,4 E/kg/Tag), welches Ausdruck der für Gla-300 mit beiden Dosierungsniveaus beobachteten insgesamt stabileren und flacheren Insulinfreisetzung während des Injektionsintervalls ist.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.