Pneumologie 2017; 71(04): 233-244
DOI: 10.1055/s-0037-1600161
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ist die Langzeitanwendung einer Stimulation des Nervus Hypoglossus mittels eines implantierten Stimulators bei OSA Patienten sicher und effektiv?

A Blau
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
P Arens
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
S Dommerich
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
C Pilz
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
C Schöbel
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
I Fietze
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
T Penzel
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 April 2017 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Therapie der Wahl in der Behandlung von Patienten mit OSA ist die CPAP Therapie. Eine entsprechende Nutzung dieser Therapie gelingt jedoch bei circa 30% der OSA Patienten nicht. Ziel dieser Studie ist es eine mögliche Therapiealternative, die nächtliche Behandlung mittels Nervus Hypoglossus Stimulation (HGNS), hinsichtlich der langfristigen Therapieeffektivität und Sicherheit zu untersuchen.

    Patienten und Methoden:

    Untersucht wurden in unserem Zentrum 9 Patienten (Alter 56,4 ± 8,3 Jahre; BMI 31,6 ± 2,3 kg/m2; ESS 12,1 ± 5,0) die keine Compliance gegenüber einer PAP Therapie aufbauen konnten und die eine moderate bis schwere OSA haben. Zunächst wurde der HGNS implantiert und nach frühestens 4 Wochen aktiviert. In einer ersten Therapienacht wurde die optimale Stimulation titriert (Titrationsnacht). Die Patienten wurden bis zu 42 Monate weiter beobachtet.

    Ergebnisse:

    Mit der HGNS Therapie konnte der AHI signifikant reduziert werden (42,6 ± 17,1/h vor Implantation auf im Langzeitverlauf von 28,3 ± 6,4 Monaten auf 22,9 ± 5,6/h, n = 9, p < 0,05). Nach HGNS Implantation fiel bei drei Patienten eine reversible, geringgradige Parese des Nervus Hypoglossus auf. Bei einem weiteren Patient bildete sich im Verlauf ein nicht interventionsbedürftiges Hämatom im Bereich der Brusttasche. Ein weiterer Patient litt postoperativ unter einer geringgradigen im Verlauf regradienten Schwäche des Ramus marginalis des N. facialis.

    Schlussfolgerungen:

    Die Effektivität ist sie bei einer Subgruppe mit einer gut titrierten CPAP-Therapie vergleichbar. Während der Langzeitbehandlung sind wenige schwerwiegende Ereignisse aufgetreten. Die HGNS Therapie eignet sich zu Behandlung von Patienten mit OSA.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).