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DOI: 10.1055/s-0037-1598457
Klinische Charakterisierung, Molekularpathologie und Überleben bei EGFR-mutationsgetesteten Patienten mit Nichkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Einleitung:
Beim NSCLC stellt die aktivierende EGFR-Mutation einen positiven prognostischen und prädiktiven Marker für eine EGFR-TKI-Therapie dar. Daten zur Prävalenz verschiedener EGFR-Mutationen sowie zum Überleben in kaukasischen Populationen sind außerhalb von Studien kaum dokumentiert.
Patienten und Methoden:
Untersucht wurden alle Patienten, die sich im örtlichen DKG-zertifizierten Lungenkrebszentrum mit Erstdiagnose NSCLC vorstellten. Leitliniengemäß wurden ab 6/2009 alle Pat. mit prädominierender Adenokarzinom-Histologie (AC) in palliativer Situation auf EGFR-Mutation in Exon 18, 19 und 21 sowie ab 1/2015 in Exon 20 mittels Sanger-Sequenzierung getestet. Initial wurden auch Pat. mit anderen Histologien im Rahmen der REASON-Studie getestet. Das Überleben wurde in Fall-Kontroll-Paaren, welche in Tumorstadium, Allgemeinzustand und Raucherstatus übereinstimmten, verglichen.
Ergebnisse:
Von 54 EGFR-Mutationen waren 50 aktivierend, während 4 EGFR-Mutationen nicht-aktivierende Punktmutationen (COSMIC-Datenbank) waren. Diese wurde als EGFR-negativ gezählt. Nur ein Patient mit aktivierender EGFR-Mutation war primär refraktär. Bei diesem zeigte sich in der nachträglich aus der initialen EGFR-pos. Probe angefertigten Exon20 Analyse eine Y801C-Punktmutation als mögliche Ursache. Bei 8 EGFR-pos. Pat. wurde beim Progress unter EGFR-TKI eine erneute Histologie gewonnen. Dabei lag in 6 Fällen eine T790 M-Resistenzmutation vor.
EGFR pos. |
EGFR neg. |
|
n |
50 |
291 |
weiblich |
35 (70%) |
132 (45%) |
Histologie |
||
AC (inkl. 7 adenosquamöse Karzinome) |
50 |
231 |
Non-AC |
0 |
60 |
Rauchstatus |
(unbek. 5) |
|
Nieraucher |
34 (68%) |
56 (20%) |
Ex-Raucher |
16 (32%) |
192 (67%) |
Raucher |
0 |
38 (13%) |
In der Fall-Kontroll-Untersuchung zeigten die EGFR-pos. Pat. im Stadium IV ein signifikant längeres Gesamtüberleben (28 vs. 15 Mon.), während sich in den Stadien I-III kein Unterschied zeigte (48 vs. 51 Mon.).
Diskussion:
Von Pat. mit AC waren 22% EGFR-mutationspositiv, während kein Patient mit non-AC positiv war. Von den aktivierenden EGFR-Mutationen müssen die seltenen, nicht-aktivierenden Punktmutationen abgegrenzt werden. Das verbesserte Gesamtüberleben der Stadium-IV-Pat. (mit Indikation zur EGFR-TKI-Therapie) und die fehlende Verbesserung im Stadium I-III (ohne Indikation zur EGFR-TKI-Therapie) deuten auf eine überlebensverlängernde Wirkung der EGFR-TKI-Therapie hin.
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No conflict of interest has been declared by the author(s).