Rofo 2016; 188(10): 976-977
DOI: 10.1055/s-0036-1585614
DRG-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interview – MoBi 2016 – Nachwuchsaustausch in der molekularen Bildgebung

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. September 2016 (online)

 

    Die MoBi als ideales Nachwuchsforum in der molekularen Bildgebungsszene.

    Was ist so toll an molekularer Bildgebung? Extrem viel, und genau das werden die Teilnehmer auf der diesjährigen Jahrestagung des Netzwerks Molekulare Bildgebung, kurz MoBi, erfahren, die am 13. und 14. Oktober 2016 in Münster stattfindet, erklärt Dr. Michel Eisenblätter, Vorsitzender der AG Methodik und Forschung in der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Schäfers, dem wissenschaftlicher Leiter der MoBi.

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    Dr. Michel Eisenblätter, mit Prof. Michael Schäfers wissenschaftlicher Leiter der MoBi16

    Herr Dr. Eisenblätter, was ist eigentlich das Interdisziplinäre Netzwerk Molekulare Bildgebung, kurz INMB?

    Das INMB ist vor mehr als zehn Jahren gegründet worden, als Zusammenschluss akademischer, industrieller und klinischer Partner. In diesem Netzwerk sind die Fachgesellschaften der bildgebenden Wissenschaften, Forschungsgruppen und die Industrie vertreten. Damals ist so eine Partnerschaft von universitären und industriellen Partnern ziemlich einzigartig gewesen. Das war die Zeit, in der die molekulare Bildgebung einen großen Aufschwung erlebt hat. Kurz gesagt: Das INMB ist eine Plattform, die wir für regelmäßigen Austausch in unserem Forschungsgebiet nutzen, vor allem bei der Jahrestagung „MoBi“, die genauso alt ist wie das Netzwerk. Es sind vor allem die jungen Wissenschaftler, die hier ihre Arbeit präsentieren. Die Tagung ist also inhaltlich immer an vorderster Front, und das in einer sehr kollegialen Atmosphäre: Wir begegnen uns hier ohne Konkurrenz und pflegen einen konstruktiven Austausch in einem Umfeld von jeweils rund 100 Teilnehmern pro Jahrestagung.

    Kurz und knapp gefragt

    Ich freue mich auf der MoBi16 am meisten auf …

    jeden einzelnen Teilnehmer!

    Auf der MoBi16 sollte man unbedingt dabei sein, weil …

    man hier einen Gesamtüberblick über das Feld der molekularen Bildgebung bekommt. Alle sind da, und alle zeigen, was sie gerade machen.

    Auf keinen Fall verpassen sollte man auf der MoBi16 …

    die Podiumsdiskussion, bei der wir Bestand aufnehmen, wo die molekulare Bildgebung momentan steht.

    In Münster darf man nicht verpassen …

    Das Nachtleben! Und das beginnen wir gemeinsam im Hot Jazz Club am Donnerstagabend.

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    Akademie Franz Hitze Haus in Münster, Veranstaltungsort der MoBi16 (Foto © Sven Otte)

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    Mit was für einem Programm lädt die diesjährige MoBi ein?

    Wir werden alle wesentlichen Teilgebiete der molekularen Bildgebung behandeln und haben uns bei der Programmerstellung an klinischen Themen orientiert: Themen, die uns dazu motivieren, diese Forschung überhaupt zu betreiben. Dazu gehören immunologische, onkologische und kardiovaskuläre Fragestellungen. Wir werden Forschung mit unterschiedlichen technischen Ansätzen präsentieren, etwa optischer Bildgebung, Radionuklidbildgebung, Ultraschall oder Kernspintomografie. Zusätzlich wird es eine Session geben, in der wir uns methodischen Neuerungen widmen, also ganz neuen Bildgebungstechniken, die noch im Experimentalstadium sind. Außerdem blicken wir auf die Grundlagenforschung. Dazu werden wir eine Diskussion mit den Stars der molekularen Bildgebungsszene machen, damit wir einmal registrieren können, wo auf dem Weg zur klinischen Anwendung wir uns gerade befinden.


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    Was sticht aus dem Programm heraus?

    Die MoBi ist ein immer jünger gewordener Kongress. Vor ein paar Jahren haben noch die Gruppenleiter selbst präsentiert. Über die Jahre ist molekulare Bildgebung aber noch aktiver geworden, und es engagieren sich viele junge Naturwissenschaftler und Mediziner. Dazu gehören auch mehrere Nachwuchswissenschaftler aus dem DRG-Projekt „Forscher für die Zukunft“. Und da wir sehr junge Teilnehmer erwarten, haben wir den Programmpunkt „Karriereplanung – Wissenschaft und mehr“ entworfen, denn man muss sich gut überlegen, wo man hin will. Möchte man an der Uni arbeiten oder in der industriellen Forschung? Deshalb haben wir Referenten zu Gast, die von ihrem Weg von der Uni in die freie Wirtschaft oder Forschungsberatung berichten. Damit wollen wir zeigen, was in der bildgebenden Wissenschaft alles möglich ist.

    Das Programm ist generell gespickt mit einigen herausragenden Rednern. Wir erwarten zwei Gäste aus England: Gilbert Fruhwirth, der eine Arbeitsgruppe am King’s College London leitet, und Isabel Quiros-Gonzalez aus Cambridge, die eine der ersten Studien zur klinischen Nutzung von Photoakustik am Patienten begleitet – eine Technik, die jetzt gerade nach Deutschland kommt. Aber ich bin noch gespannter auf die Vorträge aus den einzelnen Gruppen. Die Abstracteinreichung läuft gerade.

    Spannend ist auch, dass wir die Industrie in die Organisation eingebunden haben, und zwar für Hands-On-Kurse. Das bedeutet, dass die Teilnehmer die ganz neuen Geräte der Hersteller live im Labor ausprobieren und nicht nur am Stand in der Ausstellung anschauen können.

    Und nicht zuletzt wird auch der Social Evening am Donnerstagabend ein Highlight: Wir laden in den Hot Jazz Club ein – zum Feiern und gleichzeitig zum beruflichen Austausch darüber, wo es später einmal hingehen könnte, außer zurück zum heimischen Labor. Im Grunde ist das ganze Meeting ein total zwangloses Zusammenkommen, und das ist die Stärke der MoBi: Es ist ein familiäres Treffen ohne Nabelschau. Die Leute präsentieren sich völlig uneitel, Themen werden konstruktiv diskutiert – damit hebt sich die Veranstaltung sehr von anderen Kongressen ab.


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    Was ist noch neu?

    Wir wollten alle Seiten der MoBi für die Teilnehmer komfortabler machen: Die Hotels sind in unmittelbarer Kongressnähe, die MoBi-Webseite ist neu aufgesetzt, und wir haben das Programm auf zwei effiziente Tage gekürzt. Das heißt, man erfährt viel in einer überschaubaren Zeitspanne. Neu ist auch, dass jede Session mit einem Einleitungsvortrag, einer Art Übersicht, starten wird. Das fasst Vorhaben und Ergebnisse einer Session sehr effektiv für die Teilnehmer zusammen.


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    Herr Dr. Eisenblätter, vielen Dank für das Gespräch!

    MoBi16 – Jahrestagung des Interdisziplinären Netzwerkes Molekulare Bildgebung (INMB)
    13–14. Oktober 2016, Akademie Franz Hitze Haus in Münster

    Veranstalter / Organisation

    Interdisziplinäres Netzwerk Molekulare Bildgebung
    c / o Deutsche Röntgengesellschaft e. V.
    Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin

    Wissenschaftliche Leitung

    Dr. med. Michel Eisenblätter
    Prof. Dr. med. Michael Schäfers

    Kontakt

    Dagmara Bruchalska
    030–916 070 30, bruchalska@drg.de

    Informationen und Anmeldung

    www.molekulare-bildgebung.de


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    Dr. Michel Eisenblätter, mit Prof. Michael Schäfers wissenschaftlicher Leiter der MoBi16
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    Akademie Franz Hitze Haus in Münster, Veranstaltungsort der MoBi16 (Foto © Sven Otte)