Pneumologie 2015; 69(12): 702
DOI: 10.1055/s-0035-1570271
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sarkoidose – Oberflächenmolekül als neuer Marker

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Publication Date:
09 December 2015 (online)

 

    Ein Wissenschaftlerteam am Helmholtz Zentrum München hat kürzlich gemeinsam mit Kollegen der LMU eine neue Strategie entwickelt, verschiedene Unterarten von Monozyten zu unterscheiden und deren Beteiligung bei Erkrankungen zu untersuchen. Die in der Zeitschrift Blood veröffentlichten Ergebnisse der Studie (DOI: 10.1182/blood-2015-06-651331) sollen künftig u. a. die Diagnose von Sarkoidose erleichtern und so das Patientenmanagement verbessern.

    Monozyten bilden die Vorläufer von dendritischen und Fresszellen (Makrophagen) und zirkulieren im Blut, bevor sie in ihr Zielgewebe einwandern und dort körperfremde Strukturen abwehren. Bisher unterschieden Wissenschaftler einzelne Untergruppen nur anhand der Oberflächenstrukturen CD14 und CD16. In der aktuellen Studie zeigte das Forscherteam um L. Ziegler-Heitbrock, dass die Bestimmung des zusätzlichen Markermoleküls „slan” es erlaubt, die Untergruppen der Monozyten feiner zu definieren. Die Studienergebnisse zeigen, dass eine Unterscheidung dieser Untergruppen auch zu einem besseren Verständnis von Krankheiten führen könnte.

    So untersuchten T. Hofer und M. Frankenberger Blutproben von Probanden mit Sarkoidose. Bei dieser Erkrankung bilden sich kleine Knötchen im Gewebe. Es findet eine starke Immunreaktion statt. Der genaue Ursprung ist bislang unklar, eine Beteiligung von Monozyten gilt aber als gesichert. „Anhand unserer Daten können wir klar unterscheiden, welche Subgruppe der Monozyten wirklich in die Krankheit involviert ist“, erklärt Hofer. „Im Blut der Patienten fanden wir hohe Zahlen an Monozyten, die positiv für CD16 und negativ für slan waren.“ Diese Zellen könnten eine wichtige Rolle spielen.

    In fortführenden Arbeiten erkannten die Wissenschaftler zudem, dass das neue diagnostische Werkzeug wohl auch dazu dienen könnte, Erkrankungen des Gehirns zu untersuchen.

    Nach einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums München


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