Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0035-1569730
Antibiotika-Stewardship in einem kleinen Krankenhaus
Publication History
Publication Date:
28 December 2015 (online)
Diese Studie war nicht darauf angelegt zu zeigen, ob Antibiotika-Stewardship-Programme tatsächlich das Outcome von Patienten verbessern bzw. welchen Einfluss sie auf die Resistenzentwicklung haben. Die hierfür erforderlichen Untersuchungen in großen Patientenkohorten (ähnlich der Nationalen Kohorte) werden in absehbarer Zeit wohl auch nicht durchgeführt werden können. Ein optimierter Antibiotikaeinsatz selbst ist aber durchaus ein lohnenswertes Ziel an sich, und insofern hat die Studie von Borde nicht nur ihr Ziel klar erreichen können, sondern vor allem gezeigt, dass derartige Verbesserungen im klassischen Sinne des Qualitätsmanagements mit verhältnismäßig geringem Aufwand auch in kleineren Einrichtungen gut umgesetzt werden können. Zukünftige Studien sollten daher vermehrt individualmedizinisch bedeutsame Outcomeparameter wie die Verhinderung renaler Komplikationen, die Notwendigkeit von intravenösen Zugängen aufgrund von Antibiotikatherapien und dadurch bedingte sekundäre Komplikationen betrachten. Auch wenn in diesem Fall die Senkung der Clostridium-difficile-assoziierten Infektionen nicht signifikant war, dürfte dies bei hoher Ausgangsinzidenzdichte ein besonders lohnenswerter Zielparameter für ABS-Interventionen sein. Der in dieser Studie gewählte Ansatz mit regelmäßigen Visiten und automatischem Konsiltrigger für bestimmte Ereignisse erscheint dabei nicht nur für kleinere Einrichtungen gut geeignet, sondern könnte gerade auch in großen Kliniken ein besonders effektives Interventionsprogramm darstellen.