Diabetes aktuell 2015; 13(06): 283
DOI: 10.1055/s-0035-1567760
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetiker – Capsaicin-Pflaster für die Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen

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Publication Date:
11 November 2015 (online)

 

    Das 8 %ige Capsaicin-Pflaster Qutenza™ wurde 2009 in der EU zur Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen bei nicht-diabetischen Erwachsenen als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Schmerzmitteln zugelassen. Jetzt hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung des Capsaicin-Pflasters auf die Behandlung erwachsener Patienten mit Diabetes erweitert.

    Schmerzhafte Neuropathien v. a. im Bereich der Füße zählen zu den Komplikationen, die im Verlauf einer diabetischen Erkrankung auftreten können und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen. Zur Behandlung dieser schmerzhaften diabetischen Neuropathien standen bislang vorwiegend systemisch wirksame Arzneimittel aus der Gruppe der Antidepressiva, Antikonvulsiva oder Opioide zur Verfügung. Diese müssen jedoch meist über eine längere Zeit auftitriert werden und können mit limitierenden zentralnervösen Nebenwirkungen einhergehen, die die Compliance einschränken und unter Umständen zum Therapieabbruch führen können.

    Topische Behandlung mit Capsaicin-Pflaster

    Nun steht für diabetische Patienten eine neue topische Behandlung zur Verfügung. Das hochdosierte Capsaicin-Pflaster wurde 2009 zunächst zur Behandlung peripherer neuropathischer Schmerzen bei Patienten, die nicht an Diabetes leiden, zugelassen. Mit der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vom 20. August 2015 wurde diese Beschränkung basierend auf den Ergebnissen von Phase-III-Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit des Pflasters bei schmerzhaften diabetischen Neuropathien aufgehoben.

    Das Capsaicin-Pflaster wird topisch angewendet und wirkt gezielt und ausschließlich lokal am Ort der Schmerzentstehung. Nach einmaliger Anwendung kann lang anhaltend eine rasch eintretende, stark analgetische Wirkung ohne zentralnervöse Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln erreicht werden. Das Pflaster ist somit eine gut verträgliche und wirksame Alternative zu systemischen Therapien.

    Bewährt hat sich das Capsaicin-Pflaster bereits bei einer Anzahl von peripheren neuropathischen Schmerzsyndromen, wie z. B. der postzosterischen Neuralgie, posttraumatischen Neuropathien sowie bei nicht-diabetischen peripheren Polyneuropathien. So zeigen die Ergebnisse der auf non-inferiority („Nicht-Unterlegenheit“) ausgelegten Vergleichsstudie ELEVATE, dass das Capsaicin-Pflaster einer systemischen Behandlung mit Pregabalin ebenbürtig ist. Bei einer vergleichbaren Schmerzreduktion wurde die Schmerzlinderung signifikant früher erreicht als mit Pregabalin (7,5 vs. 36 Tage). Außerdem traten mit dem Pflaster weniger systemische Nebenwirkungen auf und die Patienten waren zufriedener mit der Therapie.

    Pressemitteilung Astellas Pharma GmbH, München


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