Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232(10): 1137
DOI: 10.1055/s-0035-1564768
Hefteditorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hefteditorial Ausgabe 10

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Publication Date:
29 October 2015 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

muss die Amblyopie in Deutschland mehr in den Fokus gerückt werden? Offenbar sind hierzulande mehr Personen davon betroffen als anderswo. Hervor geht dies aus der Mainzer Gutenberg-Gesundheitsstudie, nach der rund 5,6 % der Deutschen im Alter von 35 bis 44 Jahren unter starker Schwachsichtigkeit leiden, die durch Sehhilfen nicht mehr zu korrigieren ist. Laut der Autoren ist dies deutlich mehr, als vergleichbare Studien in anderen Ländern ergeben haben. Die Ergebnisse der Gutenberg-Gesundheitsstudie verdeutlichen, wie wichtig es ist, Amblyopie früh zu erkennen und auch früh zu behandeln. Fast die Hälfte der Fälle war auf Anisometropie zurückzuführen, bei fast einem Viertel lag Strabismus zugrunde und bei 18 % eine Kombination aus Fehlsichtigkeit und Schielen. Die Mainzer betonen, wie wichtig es ist, die Therapie weit vor dem 7. Lebensjahr zu beginnen, weil dann die Erfolgschancen am höchsten seien.