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DOI: 10.1055/s-0035-1563681
Substitutionstherapie bei exokriner Pankreasinsuffizienz mit Rizolipasen
Rizolipasen werden biotechnologisch aus Pilzstämmen gewonnen – Sie sind im Unterschied zu Schweinelipasen säurestabil und bilden eine wirksame und sehr gut verträgliche Therapieoption bei Patienten mit schwerer exokriner PankreasinsuffizienzPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. September 2015 (online)

Zusammenfassung
Die schwere exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) geht mit starker Steatorrhö, Malnutrition und Gewichtsverlust einher. Zur Substitution der fehlenden Verdauungsenzyme werden Enzyme tierischen oder pflanzlichen Ursprungs eingesetzt. Enzyme aus Schweinpankreas werden allerdings im sauren Milieu des Magens inaktiviert, weswegen sie meist mit einem galenischen Säureschutz versehen werden. Trotzdem ist eine ausreichende Wirksamkeit nicht immer gewährleistet.
Das einzige in Deutschland zugelassene Arzneimittel pflanzlichen Ursprungs (Nortase®) enthält biotechnologisch aus Pilzstämmen gewonnene Verdauungs-enzyme. Wesentlicher Vorteil der Rizolipase gegenüber der Schweinelipase ist ihre Säurestabilität. Grundlegende Untersuchungen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Rizolipasen in der Substitutionstherapie bei EPI aus den 1970er- und 1980er-Jahren belegen auch aus heutiger Sicht die Wirksamkeit der Rizoenzyme.
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