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DOI: 10.1055/s-0035-1563463
Hypertoniebehandlung von Diabetikern – Perindopril/Indapamid setzt neue Maßstäbe
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Oktober 2015 (online)
Die Senkung des Blutdrucks ist die wirksamste Maßnahme, um das kardiovaskuläre Risiko des Typ-2-Diabetikers zu senken. Den besten Schutz für Herz und Gefäße bieten ACE-Hemmer. Die Empfehlungen der ESC-Leitlinie zur Blutdrucksenkung für Diabetespatienten [1] basieren ganz wesentlich auf den Ergebnissen der ADVANCE- Studie [2] mit Perindopril/Indapamid.
In dieser Studie hatten Typ-2-Diabetiker Perindopril/Indamapid (BiPreterax®N) oder Placebo zusätzlich zu einer antihypertensiven Standardtherapie erhalten. Die Gesamtmortalität in der Perindopril/Indapamid-Gruppe war nach 5 Jahren signifikant um 14 % (p = 0,03) geringer. Auch das Risiko für koronare Ereignisse lag um 18 % (p = 0,03) und das für renale Ereignisse um 21 % (p < 0,0001) niedriger.
Nachhaltige Effekte durch strenges Blutdruckziel
Wie Prof. Peter Trenkwalder, Starnberg, erinnerte, hatte bereits die UKPDS-Studie [3] gezeigt, dass eine strengere versus eine weniger strenge Blutdrucksenkung das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Verlauf von 9 Jahren um 32 % gesenkt hat. Eine Follow-up-Beobachtung von UKPDS [4] für weitere 5 Jahre zeigte, dass sich die Blutdruckkurven der ehemaligen Interventions- und Kontrollgruppe sehr bald wieder einander annäherten. Aber keiner der positiven kardiovaskulären Effekte der strengeren Blutdruckkontrolle blieb langfristig erhalten. Auch in der Follow-up-Beobachtung ADVANCE-ON [5] verschwanden die Blutdruckunterschiede ziemlich bald, nicht aber die Endpunktvorteile. Auch nach 10 Jahren waren noch eine Mortalitätsreduktion um 9 % (p = 0,03) und eine Abnahme der kardiovaskulären Sterblichkeit um 12 % (p = 0,04) in der ehemaligen Interventionsgruppe erhalten. Als mögliche Gründe dafür, warum die ADVANCE-Studie nachhaltige Effekte gezeigt hat und die UKPDS nicht, nannte Trenkwalder, dass ADVANCE ein deutlich strengeres Blutdruckziel verfolgt hat als UKPDS und dass die Patienten auch in der Follow-up-Phase besser eingestellt waren. Auch ein substanzspezifischer Vorteil auf strukturelle kardiovaskuläre Veränderungen komme in Betracht. Die Gesamtmortalität senkten in einer großen Metaanalyse übrigens nur ACE- Hemmer signifikant um 11 %, der Effekt der Angiotensin-2-Antagonisten war dagegen neutral, wie Prof. Hermann Haller, Hannover, ergänzte [6].
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Dr. Angelika Bischoff, Planegg
Quelle: Symposium „Arterielle Hypertonie – zeitgerecht therapieren“ im Rahmen des 121. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. am 18. April 2015 in Mannheim. Veranstalter: Servier Deutschland GmbH.
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Literatur
- 1 Mancia G et al. Eur Heart J 2013; 34: 3035-3087
- 2 ADVANCE Collaborative Group. Lancet; 2007 370. 829-840
- 3 UK Prospective Diabetes Study Group. Brit Med J; 1998 317. 703-713
- 4 UK Prospective Diabetes Study Group. N Engl J Med; 2008 359. 1565-1576
- ADVANCE Collaborative Group. Lancet 2007; 370: 829–840; 2007 370. 829-840
- 2 Cheng J et al. JAMA Intern Med 2014; 174: 773-773
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Literatur
- 1 Mancia G et al. Eur Heart J 2013; 34: 3035-3087
- 2 ADVANCE Collaborative Group. Lancet; 2007 370. 829-840
- 3 UK Prospective Diabetes Study Group. Brit Med J; 1998 317. 703-713
- 4 UK Prospective Diabetes Study Group. N Engl J Med; 2008 359. 1565-1576
- ADVANCE Collaborative Group. Lancet 2007; 370: 829–840; 2007 370. 829-840
- 2 Cheng J et al. JAMA Intern Med 2014; 174: 773-773