Morbus Parkinson – Neuartiger Hirnschrittmacher

Die Therapie des Morbus Parkinson besteht aktuell vor allem aus Medikamenten. Diese ist bei vielen Patienten nicht ausreichend und die Lebensqualität verschlechtert sich zunehmend. Eine neue Studie in 6 europäischen Zentren unter Führung des Neurologen Prof. L. Timmermann, Köln, berichtet nun erstmalig über Ergebnisse eines neuartigen Hirnschrittmachers: Die behandelten Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung ihrer Beweglichkeit und Lebensqualität, brauchten weniger Medikamente und hatten weniger Probleme im Alltag. Die Ergebnisse wurden im Mai in der Fachzeitschrift Lancet Neurology veröffentlicht.

Im Jahr 2010 wurde an der Uniklinik Köln erstmals ein neuartiger aufladbarer Hirnschrittmacher mit 8 Kontakten eingesetzt, der es den Ärzten ermöglicht, an jeder Kontaktstelle den Strom genau auf Wirkung und Nebenwirkung des Patienten anzupassen. Dieses System wurde nun bei 40 Patienten in Spanien, Österreich, England, Frankreich, Italien und Deutschland untersucht. Die Studie ergab, dass bereits 3 Monate nach der Operation eine erhebliche Verbesserung der Beweglichkeit zu bemerken war. Nach 6 Monaten waren die Patienten bis zu 62,4 Prozentpunkte besser beweglich als vor der Operation. 1 Jahr nach der Implantation waren die Ergebnisse immer noch auf gleichbleibendem Niveau. Ähnlich starke Verbesserungen konnten die Ärzte bei den Aktivitäten des täglichen Lebens nachweisen: Die Lebensqualität der Patienten verbesserte sich nach 1 Jahr um 33,8 % vor allem in der Mobilität der Patienten, den Alltagstätigkeiten und dem körperlichen Wohlbefinden. Gleichzeitig konnten die bisher eingenommenen Medikamente bei den Patienten um 58,1 % reduziert werden. Die beobachteten Nebenwirkungen, wie bspw. Sprechstörungen, waren dabei mit vorangegangenen Studien vergleichbar.

Nach einer Mitteilung der Uniklinik Köln