Aktuelle Urol 2015; 46(02): 96-97
DOI: 10.1055/s-0035-1549204
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Deutsche Kontinenz Gesellschaft – Neuer Vorstand

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Publication Date:
21 April 2015 (online)

 

    Auf ihrem Jahreskongress wählte die Deutsche Kontinenz Gesellschaft in Frankfurt einen neuen Vorstand. Dabei schien das Motto des Kongresses Pate zu stehen „Tradition und Innovation“.

    Prof. Klaus-Peter Jünemann scheidet nach 11-jähriger Arbeit als Erster Vorsitzender aus. Er trat nicht mehr zur Wahl an. Sein Nachfolger wird Prof. Axel Haferkamp, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

    Prof. Klaus-Peter Jünemann hat die Deutsche Kontinenz Gesellschaft weiter in die Öffentlichkeit geführt. Unter seiner Ägide entstanden ein professioneller Internetauftritt sowie aufrüttelnde TV-Spots. Auch die jährlich stattfindende World Continence Week wurde in seiner Amtszeit eingeführt, um Betroffene zu ermutigen, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Die Qualität der Behandlung stand ebenfalls in seinem Fokus. Unter anderem resultierte daraus die Initiierung einer Fortbildungsreihe für Pflegepersonal. In enger Kooperation mit Prof. Kölbl wurde zudem die Zertifizierung der Kontinenz- und Beckenboden-Zentren durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft vorangebracht.

    Sein Nachfolger, Prof. Axel Haferkamp, wird die Verhandlungen mit weiteren medizinischen Fachgesellschaften (Coloproktologie, Gynäkologie, Urologie) zur gemeinsamen einheitlichen Zertifizierung dieser Zentren weiterführen. „Die erfolgreiche Arbeit der Deutschen Kontinenz Gesellschaft hat den Betroffenen eine Stimme gegeben. Eine unserer vordringlichen Aufgaben ist es jetzt, die interdisziplinäre Behandlungsqualität weiter zu steigern. Dazu gehört die Bündelung unserer Bemühungen gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften. So erhalten wir auch in der Politik Gehör.“

    Ohne die Politik, die das letzte Wort bei Kostenübernahmen und Anerkennung von Verfahren hat, könne immer nur punktuell gearbeitet werden. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft sei es das Ziel, das Angebot einer individuellen Therapie als Standard zu etablieren. „Dazu gehört auch unser Vorstoß zur Einführung einer Kontinenzschwester – denn das ärztliche Personal kann dieses absehbar steigende Arbeitsaufkommen gar nicht alleine bewältigen“, betont Haferkamp.

    Gemeinsam mit Prof. Axel Haferkamp steht Prof. Christl Reisenauer, Leitende Oberärztin Urogynäkologie der Frauenklinik der Universitätsklinik Tübingen, an der Spitze der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Sie löst Prof. Heinz Kölbl als Zweiten Vorsitzenden ab. Mit Prof. Christl Reisenauer sind nun auch die Frauen mit einer Expertenstimme im Vorstand vertreten – denn jede vierte Frau ist von Inkontinenz betroffen.

    Nach einer Pressemitteilung (Deutsche Kontinenzgesellschaft)


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