Aktuelle Dermatologie 2015; 41(03): 85
DOI: 10.1055/s-0035-1547025
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pantheon of Dermatology – Outstanding Historical Figures

Rezensent(en):
C. Bayerl
Löser C, Plewig G, Burgdorf WHC.
Pantheon of Dermatology – Outstanding Historical Figures.

Heidelberg: Springer; 2013.
ISBN: 978-3-642-33223-4 1280 S., 2277 Abb., 149,99 €
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. März 2015 (online)

 

Buchbesprechung

Dem 2008 erstmalig in deutscher Sprache erschienenen Buch folgte die englischsprachige Ausgabe, übersetzt durch den 3. Herausgeber, Herrn Burgdorf. Es finden sich historische Biografien zu herausragenden Persönlichkeiten der Dermatologie. Das voluminöse Werk mit nun 209 statt bisher 201 Kapiteln ehrt in den neu ergänzten Kapiteln die mittlerweile verstorbenen dermatologischen Persönlichkeiten wie A. W. Kligman, W. B. Shelley und D. Wilkinson, B. Ackerman u. a. Das Buch zeigt damit auch die Entwicklung der Dermatologie aus der Anatomie, Inneren Medizin und Chirurgie heraus, gestützt durch die Naturwissenschaften. Die Herausgeber des gewichtigen Bandes lassen die Geschichte der Dermatologie mit Hilfe von 200 Autoren komprimieren. Das Buch steht einerseits in der Tradition der Kongresspublikationen der „Münchener Woche“ und wurde andererseits von der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Dermatologie und Venerologie“ mitgestaltet.

Auf den 1280 Seiten stehen die Dermatologie und deren Prägung durch Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum im Zentrum, dazu kommen aber Beiträge verdienstvoller Kollegen aus der ganzen dermatologischen Welt. Die Darstellung der einzelnen Persönlichkeiten durch die geladenen Autoren ist einheitlich auf 3 – 4 Seiten komprimiert. Ein individuelles Kapitel beginnt mit einem charakteristischen Statement, z. B. bei Jean Civatte, dem Gründer des histologischen Museums am Hôpital Saint Louis, mit „L’examen du malade commence au pied de son lit et s’achève au laboratoire“. Einheitlich finden sich Portraitfotos, eine Tabelle mit wichtigen Lebensdaten, in einem Merkkasten eine Erläuterung zu den Krankheitsbildern oder dermatologischen Phänomenen mit dem entsprechenden Eigennamen, klinische Bilder, Fotografien von Moulagen oder Auszüge aus Buchbeiträgen. Viele neue Abbildungen konnten zusammengetragen und ergänzt werden. Eine gekürzte Publikationsliste und Quellennachweise sind jedem Kapitel angegliedert. Das Nachschlagen ist einfach: Entweder man verwendet das Sachverzeichnis, das Namensverzeichnis oder das Autorenverzeichnis. Sie finden die Historie unserer dermatologischen Geheimsprache, die durch Termini wie Wickham-Zeichnung und Auspitz-Phänomen gekennzeichnet ist. Sie ist im ersten Jahr der Assistentenausbildung Dermatologie bereits geübt, lässt aber Fragezeichen auf der Stirn der Nichtdermatologen entstehen.

Die Biografien spiegeln Versagen und Erfolg, Rückschläge und Wiederaufbau wider, also das Spektrum eines Lebens/Berufslebens, das macht Mut. Das Buch ist in Text und Abbildungen hervorragend gestaltet und bietet trotz der vielen Autoren ein einheitliches Bild. Es ist ein Vergnügen, in dem Werk zu lesen, zu blättern und nachzuschlagen. Ein Werk, das in dieser Synopsis durch keine Internetrecherche ersetzt werden kann – man muss es vor sich haben, um darin blättern zu können. Ich empfehle es als Geschenk für jeden Dermatologen nach der (bestandenen) Facharztprüfung und auch jedem Dermatologen in Klinik, Forschung und Praxis, der Interesse an den historischen Wurzeln der Dermatologie hat, und freue mich, dass es nun in der englischen Sprache unseren internationalen Kollegen zum Vergnügen werden wird.

Christiane Bayerl, Wiesbaden


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