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DOI: 10.1055/s-0035-1546764
Liebe Mitglieder und Freunde der DTG,
Publication History
Publication Date:
16 February 2015 (online)
am 29. November 2014 hat ein Treffen des DTG-Ausschusses „Nachwuchsförderung“ im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg stattgefunden. Der DTG-Vorstand freut sich ganz besonders über das Engagement dieses Ausschusses, der von Carsten Köhler aus Tübingen organisiert wird. Wir möchten daher an dieser Stelle über einige der Initiativen aber auch einige Fragen aus diesem Treffen berichten und dazu Stellung nehmen – um so hoffentlich die Diskussion anzuregen.
Zunächst einmal wurden einige ganz praktische Vorschläge zu verschiedenen Aufgabenfeldern der DTG gemacht:
Leitlinien
Es wurde angeregt, die Leitlinien der DTG auszubauen. Der Vorschlag ist, die verfügbaren tropenmedizinischen Leitlinien zu erweitern, zum Beispiel zu den Themen Giardiasis und Typhus abdominalis. Andererseits kommt die Anregung, weitere Leitlinien mit anderen Fachgesellschaften gemeinsam zu schreiben, zum Beispiel zur Therapie des Hypertonus bei Schwarzafrikanern. Der Vorstand möchte diese Vorschläge gerne aufnehmen – und an dieser Stelle darum bitten, dass sich Mitglieder, die hier mitarbeiten möchten, an das DTG-Sekretariat wenden. Allerdings: Leitlinien zu sehr spezifischen tropenmedizinischen Themen (z. B. Neurozystizerkose, Chagaskrankheit) sind wahrscheinlich eher nicht sinnvoll, da diese Patienten ja in tropenmedizinische Einrichtungen verlegt werden sollten. Aber: Leitlinien zur Therapie bestimmter kardiovaskulärer oder Stoffwechselerkrankungen bei Migranten, vielleicht auch Leitlinien zum Screening zum Beispiel auf Tuberkulose: Das sollte umgesetzt werden.
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Nachwuchsförderung
Der Ausschuss „Nachwuchsförderung“ sieht eine wesentliche – und bisher nicht ausreichend wahrgenommene – Aufgabe der DTG darin, das Thema „Migrantenmedizin“ stärker zu besetzen. Es wird angeregt, die medizinischen Bedürfnisse von Migranten – wohl insbesondere aus Tropen und Subtropen – zu identifizieren und vielleicht auch stärker in der Ausbildung zu berücksichtigen. Möglicherweise kann die DTG auf diesem Gebiet auch mehr Öffentlichkeitsarbeit machen. Der DTG-Vorstand stimmt mit diesen Vorschlägen überein. Der DTG-Ausschuss „Migrantenmedizin“ hat ja seine Arbeit aufgenommen.
Einen Schwerpunkt der Arbeit des Ausschusses „Nachwuchsförderung“ bilden – nicht überraschend – die Themen Ausbildung und berufliche Perspektiven. Die Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung Tropenmedizin ist in der Weiterbildungsordnung geregelt – von daher dürfte es schwierig sein, hier etwas zu ändern – auch wenn der Ausschuss „Nachwuchsförderung“ zu Recht feststellt, dass die jetzigen Anforderungen sehr hoch sind. Einigkeit besteht aber sicherlich zwischen dem Ausschuss und dem DTG-Vorstand, dass die Tropenmedizin als eigenes Fachgebiet unabhängig von der Infektiologie erhalten werden muss. Der Ausschuss wird eine Fragebogenaktion initiieren, um zu klären, an welchen Institutionen welche Ausbildungsperspektiven geboten werden. Inwieweit die DTG bei der Tätigkeit im Ausland unterstützen kann, muss noch einmal geprüft werden.
Langfristige berufliche Perspektiven in der Tropenmedizin stehen aber sicher nur eingeschränkt zur Verfügung. In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Erhebung zur Tätigkeit niedergelassener Tropenmediziner hinweisen – wir hoffen in der nächsten Ausgabe der FTR hierüber zu berichten.
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Global Health
Auch aus dem Ausschuss „Global Health“ gibt es einige Neuigkeiten zu berichten: Wie Albrecht Jahn in der FTR 4-2014 berichtet hat, wurde auf dem Gipfel der Vereinten Nationen zu den Milleniumsentwicklungszielen (MDGs) im September 2010 beschlossen, für die Zeit nach 2015 eine Entwicklungsagenda zu entwerfen. Eine Open Working Group (OWG) aus den Mitgliedsstaaten hat hierfür jetzt Ziele formuliert und der UN-Vollversammlung vorgelegt. Insgesamt wurden 17 „Sustainable Development Goals“ mit 169 Subgoals beschlossen (siehe http://undocs.org/A/68/970). Unter den Development Goals findet sich auch das Ziel „Ensure healthy lives and promote well-being for all at all ages“. Eine Konferenz in Addis Abeba im Juli 2015 soll hierüber beschließen. Die deutsche Bundesregierung hat im Dezember 2014 eine Stellungnahme veröffentlicht (Eine Agenda für den Wandel zu nachhaltiger Entwicklung weltweit – die deutsche Position für die Verhandlungen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung). Der DTG-Ausschuss „Global Health“ wird sich mit dieser Agenda beschäftigen und sich möglicherweise dazu äußern – wir halten Sie auf dem Laufenden.
Aus Hamburg grüßen Sie
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