Aktuelle Urol 2015; 46(01): 17
DOI: 10.1055/s-0034-1544095
Referiert und kommentiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Komplementärmedizin – Selbstheilungskräfte aktivieren

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Publication Date:
12 February 2015 (online)

 

    Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Die Diagnose ist für Betroffene meist niederschmetternd. Sie fühlen sich dem Tumor ausgeliefert – und möchten selbst den Kampf gegen die Krankheit durch eine gesunde Lebensführung unterstützen. Die Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) reagiert auf diese steigende Nachfrage mit einem neuen komplementärmedizinischen Angebot. „Wir unterstützen die Krebspatienten darin, ihrem Körper Gutes zu tun und der Krankheit und den Symptomen Einhalt zu gebieten“, erklärt Dr. Imke Thederan, Urologin und Ernährungsmedizinerin sowie Expertin für Naturheilverfahren der Martini-Klinik.

    Doch welche Methoden der Komplementärmedizin sind wirkungsvoll, um die Selbstheilungskräfte zu fördern? Auf dem Markt gibt es eine Fülle von Ratschlägen und Empfehlungen, die Hilfe versprechen. Das weltweit größte Prostatakarzinom-Zentrum bietet daher Verfahren an, deren positive Wirkung für Prostatakrebs-Patienten wissenschaftlich nachgewiesen ist. Dazu gehören beispielsweise die Misteltherapie und medikamentöse Therapien, die die Lebensqualität nach einer Strahlentherapie steigern können. Das ganzheitliche Konzept ist jeweils individuell auf die onkologische Therapie des Patienten abgestimmt. Es versteht sich als sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Behandlung nach den Grundsätzen der Schulmedizin.

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    (Bild: Thieme Verlagsgruppe)

    „Wir bieten keine Einheitstipps von der Stange, sondern beraten jeden Patienten individuell. Im Anschluss an das Gespräch erhält er eine schriftliche Zusammenfassung der erarbeiteten Vorschläge für das Gesamtkonzept der Behandlung“, umreißt Dr. Imke Thederan das Konzept. Auf einem gesunden Speiseplan stehen beispielsweise Granatapfel und grüner Tee – rotes Fleisch und scharf angebratene Gerichte sind dagegen zu meiden. Die Ärztin „verschreibt“ ihren Patienten darüber hinaus moderate Bewegungseinheiten von 30 Minuten Sport täglich. „Jeder Krebspatient hat den Schlüssel zur Unterstützung selbst in der Hand“ lautet ihr Fazit.

    Bereits seit einem Jahr werden monatliche Informationsveranstaltungen zum Thema Komplementärmedizin in der Klinik angeboten. Das große Interesse der Prostatakrebs-Patienten sowie der Angehörigen veranlasste die Ernährungsmedizinerin mit dem Schwerpunkt Naturheilverfahren dazu, das Beratungsangebot auszuweiten. Die komplementärmedizinische Beratung ist eine individuelle Gesundheitsleistung und die Kosten werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bzw. den privaten Krankenversicherungen übernommen.

    Nach einer Pressemitteilung (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)


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    (Bild: Thieme Verlagsgruppe)