Dialyse aktuell 2014; 18(07): 385
DOI: 10.1055/s-0034-1389626
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nephrologie Up2Date „reloaded“: Antworten auf zu wenig Peritonealdialyse in Deutschland – Der Auf- und Ausbau eines PD-Programms im Rahmen von Nephro Up2Date

Further Information

Publication History

Publication Date:
01 October 2014 (online)

 
 

Die Fortbildungsveranstaltung „Nephrologie Up2Date“ der AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG überraschte in diesem Jahr mit einem neuartigen Programm. Markanteste Änderung: Nephrologen und Fachpflegekräfte aus einem Zentrum können nun gemeinsam an der Veranstaltung teilnehmen, die in parallelen Workshops organisiert ist. „Dieses Konzept kommt gut an. Denn wenn ärztliches und pflegerisches Handeln Hand in Hand erfolgen sollen, ist es wichtig, eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen“, so Chefarzt Dr. Christoph C. Haufe, Erfurt, der an der Konzeption der Veranstaltungsreihe mitgearbeitet hat.

Neu ist außerdem die Vielfalt der Themen, die die Veranstaltung abdeckt. Auch das wichtige Thema sHPT/Mineral- und Knochenstörungen steht auf dem Programm. Darüber hinaus gibt es Vorträge zur Peritonealdialyse (PD), zur Hypertonie, zur Optimierung der Dialysetechnik, zur Labordiagnostik sowie zur Verbesserung der Kommunikation mit den Patienten. Die Fortbildung bietet also ein Update zu allen relevanten Bereichen des nephrologischen Alltags.

In dieser Artikelserie zur Veranstaltung wird über die Themenblöcke „Auf- und Ausbau eines PD-Programms“ (in dieser Ausgabe), „Labordiagnostik des Knochenstoffwechsels“ (in der nächsten Ausgabe) sowie zur sHPT-Therapie im klinischen Alltag anhand verschiedener Kasuistiken (in Ausgabe 9) berichtet. Eine Fortführung von „Nephrologie Up2Date“ mit aktuellen Themen ist auch für das Jahr 2015 geplant.

Der Auf- und Ausbau eines PD-Programms

Prof. Marianne Haag-Weber, Straubing, und Dipl.-Med. Heike Martin, Zwickau, informierten darüber, wie man ein PD-Programm am eigenen Nierenzentrum aufbaut und zum Erfolg führt. In Nachbarstaaten wie Dänemark oder Schweden entscheiden sich deutlich mehr der Patienten für dieses Dialyseverfahren als in Deutschland. Die Gründe dafür sind vielfältig – und reichen von ökonomischen Aspekten über Patientenwunsch und medizinische Kontraindikationen bis hin zur geringen Erfahrung vieler Nephrologen mit der PD. „Ich selbst habe in meiner gesamten Facharztausbildung keinen PD-Patienten gesehen und habe alles aus Büchern gelernt“, so Martin. Es sei also kein Wunder, dass einige Nephrologen Berührungsängste mit diesem Verfahren haben.

Zoom Image
Prof. Marianne Haag-Weber
Zoom Image
Dipl.-Med. Heike Martin

#

„Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht“

Mit diesem Motto ermutigte Martin die Teilnehmer, ihr Leistungsangebot um die PD, die einen wichtigen Baustein in der Nierenersatztherapie darstellt, zu erweitern. Die Vorteile der PD – zu ihnen zählen vor allem eine höhere Flexibilität des Patienten, die kontinuierliche Ultrafiltration, der Erhalt der Nierenrestfunktion – sind bekannt, werden jedoch häufig durch die Liste der vermeintlichen Kontraindikationen sowie anderer Vorurteile in den Hintergrund gedrängt. Oft wird das Infektionsrisiko der PD betont, dabei sei das Peritonitisrisiko durch eine gute Schulung der Patienten beherrschbar und lag beispielsweise 2013 im Dialysezentrum Zwickau bei unter einem Fall pro 5 Jahre.

Auch haben sich mittlerweile viele Kontraindikationen zu Indikationen gewandelt: Die Nationale Versorgungsleitlinie [ 1 ] empfiehlt nun die PD als Einstiegsverfahren für Diabetiker, und auch adipöse Patienten können mit der PD behandelt werden. Ebenso profitieren Herzinsuffiziente und Patienten mit Aszites von dieser Nierenersatztherapie. Selbst älteren Menschen steht das Verfahren offen und kann bei Bedarf als „assistierte PD“ durchgeführt werden.


#

Voraussetzungen für ein erfolgreiches PD-Programm

„Ganz ohne Frage ist die richtige Patientenselektion die Grundlage für eine erfolgreiche PD mit gutem technischem Überleben“, so Haag-Weber. Die Patienten müssten bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Weiteres Grunderfordernis ist die Anlage eines funktionierenden PD-Katheters. Eine größere Herausforderung sei aber die Zusammenstellung des PD-Teams, die entsprechende Schulung der Mitarbeiter, die Organisation von Hausbesuchen und der PD-Ambulanz mit 24-h-Rufbereitschaft. Letzteres ließe sich gut über eine Kooperation mit einer Klinik organisieren.

„Gerade dem Fachpflegepersonal kommt beim Aufbau eines PD-Programms eine besondere Bedeutung zu. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere pflegerischen Teamkollegen die Herausforderungen gern annehmen und hochmotiviert mit den Patienten arbeiten“, so Martin. Hilfreich sei es darüber hinaus, wenn Nephrologe und/oder Fachpflegekräfte vor dem Aufbau eines PD-Programms in einem PD-Zentrum hospitierten. „Ein gutes Netzwerk ist wichtig“, betonte Martin und bot den Veranstaltungsteilnehmern an, zu einem Hospitationsbesuch nach Zwickau zu kommen.

Dr. Bettina Albers, Weimar

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Ludwigshafen.
Die Beitragsinhalte beruhen auf Unternehmensinformationen und wurden von Dr. Bettina Albers (Medizinjournalistin) zusammengestellt.


#
Die nächste Nephrologie Up2Date-Veranstaltung

25. September 2015 in Rostock

Weitere Informationen und Anmeldung:

ISST GmbH
Maike Starke
Oberstraße 89–91
51149 Köln
Fax: 02203/1006-267
Tel.: 02203/1006-316
E-Mail: m.starke@sdmed.de

Die Termine 2015 erfahren Sie von Ihren AbbVie-Außendienstmitarbeitern!


#

 
Zoom Image
Prof. Marianne Haag-Weber
Zoom Image
Dipl.-Med. Heike Martin