Aktuelle Dermatologie 2014; 40(03): 70
DOI: 10.1055/s-0034-1371440
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Noduläre Läsionen – Ist die Reflektanz-konfokale Mikroskopie zur Diagnose geeignet?

Contributor(s):
Frank Lichert
Longo C et al.
Br J Dermatol 2013;
169: 58-67
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Publication History

Publication Date:
10 March 2014 (online)

 
 

Bei der Reflektanz-konfokalen Mikroskopie (RCM) handelt es sich um ein relativ neues bildgebendes Verfahren, das die Begutachtung der Haut mit nahezu „histologischer Auflösung“ ermöglicht. Aufgrund der geringen Eindringtiefe des Lasers ist die Visualisierung tieferer Hautschichten allerdings erschwert. C. Longo et al. haben nun die Genauigkeit der Methode bei der Diagnose von nodulären Läsionen untersucht.
Br J Dermatol 2013; 169: 58–67

Im Rahmen der Studie wurden noduläre Läsionen mithilfe der RCM retrospektiv evaluiert. Die Begutachtung nahm ein Dermatologe mit 5-jähriger RCM-Erfahrung vor, dem die jeweilige histopathologische Diagnose nicht bekannt war. Fälle, bei denen eine RCM-Evaluierung oder Diagnose nicht möglich war, wurden als „nicht evaluierbar“ oder „unspezifisch“ deklariert. Am Ende der Studie erfolgte eine Entschlüsselung der Patientencodes sowie ein Vergleich von RCM-Ergebnissen mit histopathologischen Daten.

Hohe Diagnosegenauigkeit

140 noduläre Läsionen wurden bei der Analyse berücksichtigt. Dazu gehörten 23 „reine“ noduläre Melanome, 9 Metastasen von Melanomen, 28 Basalzellkarzinome, 6 invasive Plattenepithelkarzinome, 32 Pigmentnaevi, 14 seborrhoische Keratosen, 17 Dermatofibrome, 5 vaskuläre Läsionen sowie 6 andere Läsionen. Die Läsionen stammten von 64 Männern und 76 Frauen. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 50 Jahre (± 19,7 Jahre). Die Patienten in der Gruppe mit Pigmentnaevi waren durchschnittlich jünger (38,3 Jahre; p < 0,05) und Patienten mit Plattenepithelkarzinomen älter (Durchschnittsalter: 66,7 Jahre; p = nicht signifikant).

Mithilfe der RCM gelang es, 121 von 140 Läsionen (86,4 %) korrekt zu diagnostizieren. Im Fall von 8 Läsionen (5,7 %) stimmten die histopathologischen Ergebnisse und die der konfokalen Mikroskopie nicht überein. 8 Fälle (5,7 %) waren aufgrund von Ulzeration oder Hyperkeratose mittels RCM nicht evaluierbar. 3 Fälle zeigten ein unspezifisches Muster. Die Sensitivität der konfokalen Mikroskopie bei der Diagnose von Melanomen lag bei 96,5 % und die Spezifität betrug 94,1 % (Area under the Curve, AUC 0,970; p < 0,001).

Fazit

Im Rahmen der Studie erwies sich die RCM als effektives Werkzeug bei der Diagnose von nodulären Läsionen. An ihre Grenzen stößt die Methode im Fall von Ulzeration oder Hyperkeratose, hier sei die Durchführung einer Biopsie angezeigt, so die Autoren.


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