Diabetes aktuell 2014; 12(01): 50
DOI: 10.1055/s-0034-1371408
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nur ein bisschen Diabetes? – Ernüchternde Zahlen aus dem Risikocheck 2013

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Publikationsdatum:
04. März 2014 (online)

 

    „Enormen Handlungsbedarf“ sehen Dr. Richard Daikeler, Sinsheim, und Prof. Matthias Blüher, Leipzig, weiterhin rund um den Diabetes mellitus. Dies verdeutliche einmal mehr die Auswertung der knapp 1600 Risikocheck-Fragebögen, die im Rahmen der im Jahr 2005 von Sanofi-Aventis ins Leben gerufenen Aktion „Gesünder unter 7“ in diesem Jahr ausgefüllt wurden. Damit haben in den letzten 8 Jahren im Rahmen von 42 Aufklärungsveranstaltungen insgesamt fast 30 000 Menschen an der Aktion teilgenommen. Rund 11 % der diesjährigen im Jahresdurchschnitt eher etwas jüngeren Teilnehmer wiesen bereits einen bekannten Diabetes mellitus auf, knapp ein Drittel waren mit einem HbA1c-Wert über 7 % schlecht eingestellt.

    42 % der Teilnehmer hatten ein erhöhtes Risiko in den nächsten 10 Jahren an einem Diabetes zu erkranken. 56 % hatten einen Body-Mass-Index (BMI) über 25 kg/m², wobei 20 % lagen sogar bei Werten über 30 kg/m². Ein erhöhter Taillenumfang war bei 41 % der Teilnehmer festzustellen, und 52 % wiesen systolische Blutdruckwerte über 140 mmHg auf. „34 % der Teilnehmer am Risikocheck bewegen sich deutlich zu wenig“, so Daikeler. Darüber hinaus ergab sich bei 41 % eine genetische Diabetesdisposition.

    Diabetes mit Blutzuckertagesprofilen besser einschätzen

    Blüher plädierte dafür, zumindest bei neu diagnostizierten Diabetespatienten zu Beginn der Therapie über die Blutzuckerselbstmessung einmal wöchentlich ein 7-Punkte-Tagesprofil zu erstellen. Damit ließen sich hohe und niedrige Werte besser verifizieren, das Verständnis der Patienten verbessere sich und die Therapietreue wachse. Darüber hinaus forderte er auch die Möglichkeit für die Betroffenen, ihren Blutzucker unter verschiedenen Lebensbedingungen zu messen, zum Beispiel im Verlauf eines Infekts, in Stresssituationen oder auch nach sportlichen Aktivitäten. „Erst dann kennt der Patient seinen Diabetes und sein ‚Blutzuckerverhalten‘“, so Blüher.

    Stephanie Schikora, Heidelberg

    Quelle: Pressekonferenz „Rekordverdächtige Zahlen: Aktuelle Auswertung zeigt Handlungsbedarf bei Volkskrankheit Diabetes auf“ am 22.10.2013 in Frankfurt. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH


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