Rofo 2014; 186(12): 1154
DOI: 10.1055/s-0034-1369386
Nachruf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prof. Dr. med. Hatto F. Fuchs, geb. am 22. 12. 1925, verstarb am 17. 10. 2014 – Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universität Frankfurt, Fachbereich Medizin, nimmt Abschied von Herrn Prof. Dr. med. Hatto Fuchs

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Publication Date:
25 November 2014 (online)

 

    Nach den Wirren des Krieges schloss er zunächst eine Schreinerlehre ab, um 1947 in Dillingen / Donau das Medizinstudium zu beginnen. Von 1948 bis 1953 studierte er in Würzburg und schloss 1953 sein Studium mit Promotion und Staatsexamen ab.

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    Prof. Dr. med. Hatto Fuchs

    Seine Facharztausbildung für Innere Medizin begann er zunächst an der medizinischen Poliklinik in Würzburg unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. H. Franke und setzte sie unter Herrn Prof. Tanner an der Züricher Heilstätte Altein in Arosa, Schweiz, fort. Hier nahm er eine Oberarztposition mit Vertretung der Leitung ein.

    1959 kehrte er zur Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie nach Würzburg zurück. Den chirurgischen Teil seiner radiologischen Facharztausbildung absolvierte er bei Prof. Dr. G. Viehweger, den internistischen Teil bei Prof. Dr. H. Franke. Die Anerkennung zum Facharzt erwarb er 1964.

    Seit 1966 war er Leiter der diagnostischen Röntgenabteilung der medizinischen Univ. Klinik Erlangen-Nürnberg, dort erlangte er 1973 die Habilitation und die Venia Legendi für das Fach Radiologie.

    1979 bekam er den Ruf zum C4-Professor und zum Leiter der Abteilung Röntgendiagnostik I der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. Die Schwerpunkte der Abteilung waren Gastroenterologie, Infektiologie, Rheumatologie und HNO.

    Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt war das „Gastroenterologische Röntgen“. Durch den ständigen Wettstreit mit endoskopischen Verfahren angespornt, entwickelte und standardisierte er eigene Untersuchungstechniken, die ihn weit über die deutschen Grenzen bekannt machten. Neue Untersuchungsverfahren, wie Ultraschall und Computertomografie wurden immer mehr Bestandteil der täglichen Arbeit.

    Sein Anliegen war von jeher sein Wissen den Kollegen und Mitarbeitern weiterzugeben. Hospitanten aus aller Welt kamen, um seine Techniken zu erlernen. Zusätzlich setzte er sich stark für die deutsche und internationale Fort- und Weiterbildung ein. Seine radiologische Expertise und sein ganz besonderer Witz machten ihn als Dozenten sehr beliebt.

    Seine Fürsorge galt dem Patienten. Kein Patient wurde ohne ausführliche Anamnese aus der Abteilung entlassen. In der Nachmittagsbesprechung wurde dann jedes einzelne angefertigte Bild in großer Runde mit klinischem Befund und Labor korreliert, kommentiert und diskutiert, um die richtige Diagnose zu finden.

    Am 31.3.91 emeritierte Herr Prof. Dr. Hatto F. Fuchs, arbeitet im Anschluss noch regelmäßig in einer großen Gemeinschaftspraxis im Rhein-Main-Gebiet, wo er seinem Hobby, den Doppelkontrastuntersuchungen, nachging, um 5 Jahre später endgültig in den Ruhestand zu gehen.

    Mit großem Respekt bedauern wir den Tod von Herrn Prof. Fuchs und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

    Prof. Vogl, Prof. Jacobi und Mitarbeiter
    Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Frankfurt/Main


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    Prof. Dr. med. Hatto Fuchs