Klinische Pneumologie

Lange haben wir ein solches Werk in der Pneumologie nicht mehr gehabt; zuletzt war es „der Ferlinz“ von 1994. Jetzt ist es wieder da, das Referenzwerk für Klinik und Praxis. Die gesamte pneumologische Community bedankt sich aufrichtig und spricht von Herzen den beiden Herausgebern ein großes Kompliment aus.

In diesen 20 Jahren hat sich die Pneumologie rasant entwickelt und ist zu einem führenden Fach innerhalb der Inneren Medizin geworden. Umso mehr ist zu loben, dass es den Herausgebern und Mitautoren gelungen ist, die Inhalte dieses komplexen Faches mit vielfältigen Bezügen zu anderen Disziplinen in einer solch präzisen, vollständigen und didaktisch gelungenen Weise zu präsentieren.

Alle Kapitel verschaffen einen gründlichen Überblick über das Thema, alle sind reich bebildert, mit vielen Tabellen ausgestattet (insgesamt über 550) und Algorithmen versehen. Der Kliniker bekommt somit nicht nur Informationen, sondern auch praktische Vorschläge für das differenzialdiagnostische und therapeutische Vorgehen. Das Bildmaterial (insgesamt mehr als 450) umfasst eindrückliche Schemazeichnungen, aber auch qualitativ hochwertige Röntgen- bzw. CT-Bilder. Kasuistiken erläutern klinische Problemfälle in eindrücklicher Form.

Kurzum: Wenn in Zukunft in der Klinik die Frage aufkommt, wo man etwas nachlesen kann, dann ist es der Kroegel/Costabel.

Die Stoffvielfalt hat natürlich ihren Preis: die Schriftgröße muss kleiner werden. Das erschwert etwas das systematische Lesen. Nicht immer ist die Unterscheidung von Handbuch und Lehrbuch vollständig gelungen, die Gewichtung der Kapitel könnte in einer zweiten Auflage noch einmal überdacht werden.

Dennoch: Dieses Werk ist ein Muss für jeden Pneumologen und alle Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg dahin. Und es soll nachdrücklich allen Internisten jeglicher Spezialisierung empfohlen werden, denn bis zu 40 % ihrer Patienten haben Probleme, für deren Bearbeitung sie hier eine gute Grundlage finden!

Prof. Dr. med. Santiago Ewig, Bochum