Pneumologie 2014; 68(01): 11
DOI: 10.1055/s-0033-1364073
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Allergologie – Hohe Ozonwerte steigern Allergenität von Birkenpollen

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Publication Date:
15 January 2014 (online)

 

    Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben in Kooperation mit ihren Kollegen von der Technischen Universität München herausgefunden, dass Ozon ein zentraler Faktor im Zusammenhang zwischen Klimawandel, Verstädterung und der Zunahme von allergischen Erkrankungen und Symptomen darstellt. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die Ende 2013 in PLOS ONE publiziert wurden, lassen eindeutig einen Anstieg allergischer Erkrankungen erwarten.

    Die Forscher untersuchten Birkenpollen, die von unterschiedlich ozonbelasteten Regionen in und um München stammten. Pricktests bestätigten eindeutig die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Pollen. „Wir haben herausgefunden, dass Pollen unter hohen Ozonbelastungen heftigere Reaktionen bei Hauttestungen zeigten als Pollen mit anderen Standortbedingungen“, sagt Prof. Carsten Schmidt-Weber, München. „Die höhere Konzentration der Allergene in hoch ozonbelasteten Gebieten passt zu den verstärkten, entzündlichen Reaktionen, die diese Pollen hervorrufen“, erklärt Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, München. „Ozon ist also ein prominenter Umweltfaktor mit einem großen Einfluss auf die Allergenität von Birkenpollen.“

    Das Ergebnis der Forschung lässt erwarten, dass in den nächsten Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels und der Folge zunehmender Verstädterung die Ozonkonzentrationen ansteigen und damit die Bevölkerung häufiger unter Pollenallergien leiden wird. „Ozon ist ein äußerst wichtiger Faktor, der zu einer Zunahme von Birkenpollenallergien führen wird. Es ist davon auszugehen, dass sich mit der Erhöhung der Temperatur und damit des Ozongehalts der Luft auch die Symptome von Pollenallergien vervielfachen“, erklärt Traidl-Hoffmann. „Allergiker werden deswegen nicht nur durch längere Blühphasen mit mehr Pollen, sondern auch durch potentere Pollen belastet.“

    Nach einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums München


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