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DOI: 10.1055/s-0033-1362035
Ärzte ohne Grenzen – Humanitäre Hilfe über Grenzen hinweg
Publication History
Publication Date:
20 November 2013 (online)
Die Meisten haben wohl schon einmal von „Ärzte ohne Grenzen“ gehört. Die Organisation macht immer wieder mit ihren Aktionen auf sich aufmerksam und wurde 1999 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch was genau verbirgt sich hinter „Ärzte ohne Grenzen“?
„Ärzte ohne Grenzen“ ist der deutsche Name für „Médecins sans Frontières“, wie die Organisation eigentlich heißt. Gegründet wurde sie 1971 von mehreren französischen Ärzten in Paris; einer der ersten Vorsitzenden der Vereinigung war der ehemalige französische Außenminister Bernard Kouchner. Die Gründung erfolgte durch den Zusammenschluss zweier Vorgängerorganisationen, die sich der humanitären Hilfe in Krisengebieten verschrieben hatten. Dabei handelte es sich zum einen um die „Groupe d’Intervention Médicale et Chirurgicale en Urgence“ (deutsch: Gesellschaft für medizinisches und chirurgisches Eingreifen in Notfällen), zum anderen um die „Secours Médicale Francaise“ (deutsch: Französische medizinische Katastrophenhilfe). Die „Groupe d’Intervention Médicale et Chirurgicale en Urgence“ war von französischen Ärzten gegründet worden, die während des Biafra-Krieges, der zwischen 1967 und 1970 in Nigeria wütete, einen freiwilligen humanitären Hilfseinsatz absolviert hatten. Sie war als eine Art Antwort auf Missstände zu verstehen, die die Ärzte dort erlebt hatten und sollte bei den Hilfsleistungen die Priorität der Opferrechte über die Neutralität betonen. Die Gründung der „Secours Médicale Francaise“ ging auf Raymond Borel zurück, den Herausgeber der medizinischen Fachzeitschrift „TONUS“, der damit auf den Bhola-Wirbelsturm 1970 in Bangladesh reagierte, dem etwa 500 000 Menschen zum Opfer gefallen waren. Er suchte Ärzte, die bereit waren, bei Naturkatastrophen medizinische Hilfe zu leisten.