COPD – Wie hoch ist das Pneumonierisiko bei inhalativer COPD-Therapie?

Eine Dauertherapie von Patienten mit COPD mit inhalierbaren Steroiden ist umstritten. Bisherige Studien und ein Cochrane-Review lassen eine erhöhte Pneumonie-Inzidenz vor allem bei Therapie mit Fluticason vermuten. C. Janson et al. haben in einer retrospektiven Kohortenstudie die Fixkombination Fluticason/Salmeterol mit Budesonid/Formoterol verglichen.
BMJ 2013; 346: f3306

Die Autoren der Studie bedienten sich staatlicher Register in Schweden, in denen Patientendaten aus ambulanter sowie stationärer Versorgung unter einer eindeutigen Nummer zugänglich sind. Die beiden Studienkohorten bestanden aus je 2734 Patienten mit COPD, die entweder Fluticason/Salmeterol oder Budesonid/Formoterol als inhalative Dauertherapie erhielten. Die Patienten wurden hinsichtlich der Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Krankheitsschwere, Begleiterkrankungen und Begleitmedikation 1:1 gematcht. Primärer Endpunkt der Studie war die jährliche Pneumonie-Rate, weitere Endpunkte Hospitalisierungsrate, Pneumonie-Mortalität und Gesamtmortalität.

Dabei fanden sich unter Fluticason/Salmeterol deutlich mehr Pneumonien (Rate Ratio 1,73, 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,57–1,90; p<0,001). Die Pneumonie-Rate bezogen auf 100 Patientenjahre lag für Fluticason/Salmeterol bei 11, für Budesonid/Formoterol bei 6,4. Die Hospitalisierungsrate betrug 7,4 vs. 4,3. Die Pneumonie-Mortalität war unter Fluticason/Salmeterol mit 97 Todesfällen gegenüber 52 mit Budesonid/Formoterol ebenfalls erhöht (Hazard Ratio 1,76, 95 %-KI 1,22–2,53; p=0,003), während sich die Gesamtmortalität nicht unterschied.