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DOI: 10.1055/s-0033-1360405
Ausschusssitzung 2013 des Jungen Forums – Neues zur Weiterbildung, Nachwuchsförderung und Familie & Beruf in O und U
Publication History
Publication Date:
22 October 2013 (online)
Am 2. und 3. August 2013 fand in Berlin die 1. Ausschusssitzung des Jungen Forum statt. Insgesamt wurden 15 Mitglieder – Assistenzärzte, Fachärzte und Studenten – begrüßt. Zwei Tage lang wurde gemeinsam diskutiert und neue Schwerpunkte definiert.
Einleitung
Im Fokus der ersten Ausschusssitzung des Jungen Forums als Interessenvertretung junger Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich O und U standen die Themenschwerpunkte Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie, Wissenschaft und Beruf sowie die Nachwuchsgewinnung und -förderung. Zunächst erfolgte eine strukturelle Neuordnung des Ausschusses, der künftig die Bezeichnung "Junges Forum O und U" tragen wird. Somit kann eine effizientere Konzentrierung auf einzelne Themen erreicht werden (‣ Abb. [ 1 ]). Die bisherigen Leiter des Jungen Forums mit Dr. Münzberg und Professor Perl bleiben uns erhalten.
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Themenschwerpunkte fokussieren und umsetzen
Weiterbildung
Seit langem ist bekannt, dass zahlreiche Ärzte in Weiterbildung mit selbiger unzufrieden sind. Nahezu jeder zweite Assistenzarzt ist betroffen (46 %). Dies zeigte eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Jungen Forums [ 1 ], [ 2 ].
Aktuell beschäftigt sich u. a. die ständige Konferenz "Ärztliche Weiterbildung" der Bundesärztekammer mit einer Novellierung der Musterweiterbildungsordnung. Angedacht ist eine Strukturierung der Weiterbildung in Kompetenzlevel.
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OP-Zahlen erhalten, Familienleben ermöglichen, Rotation fördern
Im Rahmen der Klausurtagung wurde eine Petition bezüglich dieser anstehenden Änderungen erarbeitet. Unter anderem spricht sich das Junge Forum für einen Erhalt der OP-Zahlen wie auch der Weiterbildungszeit aus. Auch im Sinne der verbesserungsbedürftigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gefordert, dass eine Teilzeitbeschäftigung < 50 % auf die Weiterbildungszeiten angerechnet wird. Gleiches sollte für Weiterbildungsabschnitte mit einer Dauer < 6 Monaten gelten. Ferner soll die Möglichkeit der Rotationen in andere chirurgische Fachbereiche fundamentaler Bestandteil der Weiterbildung bleiben und gefördert werden, um eine initial breite Ausbildung zu gewährleisten. Eine Reduktion der operativen Kennzahlen lehnt das Junge Forum strikt ab. Insgesamt muss die Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie attraktiver gestaltet werden.
Nur wenn diese in Kombination mit den Arbeitsbedingungen hinreichend ansprechend ist, kann der notwendige klinische und wissenschaftliche Nachwuchs für die Zukunft generiert werden. Dazu bedarf es auch einer externen Evaluation und Qualitätskontrolle. Die Implementierung neuer Prüfwerkzeuge wird erforderlich sein.
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Nachwuchsförderung
Die Nachwuchsgewinnung und -förderung war bereits in der Vergangenheit eine der Kernaufgaben des Jungen Forums. So früh wie möglich muss das Interesse für dieses vielfältige und spannende Fach geweckt und über die Zeit des Studiums hinaus erhalten bleiben. Bereits in den vergangenen Jahren hat das Junge Forum zahlreiche sehr erfolgreiche Projekte ins Leben gerufen und über die Jahre weiterentwickelt.
Zu nennen sind der "Tag der Studierenden" auf dem jährlich stattfindenden DKOU in Berlin, wie auch die "Summer School". Diese erfolgreichen Konzepte sollen fortgeführt und stetig weiterentwickelt werden. Für neue Projekte ist der Weg bereits geebnet.
In diesem Jahr fand im Rahmen eines Pilotprojektes erstmalig ein Wahlfach O&U für Studenten in der Vorklinik an der Universität Göttingen statt. Es gab 9 Bewerber je Platz mit einer exzellenten Evaluation am Ende der Veranstaltung.
Noch in diesem Jahr ist der erste Halt der "Road Show" mit vielfältigen Hands-on- Kursen in Münster und Ludwigshafen / Heidelberg geplant. Ab 2014 kommt der "Tag der Vorklinik", im Rahmen des VSOU-Kongresses in Baden-Baden hinzu.
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Sektion Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Einige der Probleme sind nicht spezifisch für unseren Fachbereich. Aus dieser Idee heraus wurde das Perspektivforum Junge Chirurgie gegründet. Ziel ist es Ideen und Energien zu bündeln um gemeinsame Projekte zielgerichtet voranzubringen. Ein wesentliches Projekt für die kommende Zeit ist die Erstellung eines Weißbuches Familie und Beruf. Die Kick-off-Veranstaltung wird im Rahmen des DKOU 2013 in Berlin stattfinden. Weiterhin ist dieses Forum ein entscheidendes Signal der Zusammengehörigkeit einzelner chirurgischer Fachdisziplinen.
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Zusammenfassung
Die Bedürfnisse der Assistenzärztinnen und -ärzte – sowie zukünftiger Kolleginnen und Kollegen- hinsichtlich einer qualifizierten, breit gefächerten und attraktiven Weiterbildung, der Vereinbarung von Beruf und Familie sowie einer wissenschaftlichen Karriere unter Berücksichtigung einer individuell ausgeglichenen Work-Life-Balance, stellen große Herausforderungen an das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie dar. Es gilt Lösungen und Wege zu finden, um in Zeiten des Nachwuchsmangels gezielte Verbesserungen zu erreichen.
David Merschin
Krankenhaus Rummelsberg
Klinik für Unfall-, Schulter- und Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie
Dr. med. Martina Müller
Diakonissenkrankenhaus Flensburg
Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
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Literatur
- 1 Perl M, Stange R, Niethard M, Münzberg M. Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Der Unfallchirurg 2013; 116: 10-14
- 2 Perl M, Merschin D, Münzberg M. Chances and Risks of a new Residency Program for Orthopedics and Trauma Surgery. Z Orthop Unfall 2013; 151: 126-128
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Literatur
- 1 Perl M, Stange R, Niethard M, Münzberg M. Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Der Unfallchirurg 2013; 116: 10-14
- 2 Perl M, Merschin D, Münzberg M. Chances and Risks of a new Residency Program for Orthopedics and Trauma Surgery. Z Orthop Unfall 2013; 151: 126-128