Kongressbericht – DGP-Kongress 2013

Vom 20. bis 23. März 2013 fand der 54. Jahreskongress unserer Gesellschaft erneut in Hannover statt, zum ersten Mal bei durchgehend winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt und täglichem Schneefall, was sicher dazu beitrug, die Vortragssäle zu füllen. Mit 3.300 Teilnehmern und 495 Referenten war der Kongress einer der meist besuchtesten unserer Gesellschaft. In 15 Frühseminaren, 30 Postgraduiertenkursen und Seminaren für Assistenzberufe, 85 Symposien, 15 Sitzungen mit freien Vorträgen, 23 Posterbegehungen und 30 Industriesymposien spiegelte sich das gesamte Spektrum der modernen Pneumologie.

Der Kongress stand unter dem Motto "Pneumologie im Wandel". Gemäß dieses Mottos erfolgte eine Standortbestimmung auf den wichtigsten Feldern unseres Fachgebietes wie COPD, Asthma bronchiale und Allergie, Infektiologie, pneumologische Onkologie, Intensivmedizin, Beatmungsmedizin, schlafbezogene Atmungsstörungen und interstitielle Lungenerkrankungen. Dem besonderen wissenschaftlichen und klinischen Interesse des Kongresspräsidenten folgend, war den interstitiellen Lungenerkrankungen ein besonderer Schwerpunkt gewidmet. Hier kam es in den letzten Jahren zu bahnbrechenden Entwicklungen, nicht nur in der Pathogenese, sondern auch in Diagnostik und Therapie.

Die Kongresssäle waren meist gut gefüllt und nur selten übervoll. Das wissenschaftliche Programm wurde von den Sektionen unserer Gesellschaft in über einjähriger Vorbereitung aktiv gestaltet, häufig mit sektionsübergreifenden Symposien. Allen Sprechern der Sektionen und Arbeitsgruppen, die zum wissenschaftlichen Erfolg des Kongresses beitrugen, sowie der Agentur Konsens und ihren Mitarbeitern, insbesondere Frau C. Sürken, die für das organisatorische Gelingen sorgten, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen. Der Vorstand der DGP, allen voran der amtierende Präsident Heinrich Worth, und die Hannoveraner Kollegen Tobias Welte und Bernd Schönhofer unterstützten mich stets mit Rat und Tat.

Die gesellschaftlichen Belange kamen ebenfalls nicht zu kurz. Wie jedes Jahr diente der Kongress auch ganz besonders dem persönlichen Kennenlernen, dem Gedankenaustausch mit Kollegen und Freunden, der Knüpfung neuer klinischer und wissenschaftlicher Kontakte. Dies war zum Beispiel in den Pausen mit dem Besuch der Industrieausstellung möglich sowie am Gesellschaftsabend im Prunksaal des Maharadschas im Zoo Hannover – wir fühlten uns in eine fremde, geheimnisvolle Welt versetzt. Bei der Eröffnungsfeier hielt Gerhard Thiele, Astronaut der ESA, den ausgezeichneten Festvortrag "Raumfahrt – ein anderes Bild der Erde." Wir konnten eindrucksvoll erkennen, wie dünn die Schicht der blauen Atmosphäre, in welcher wir atmen und leben können, in Wirklichkeit ist.

Zum Schluss noch einmal einen herzlichen Dank an alle Vortragenden und Vorsitzenden, die zum Gelingen des Kongresses beigetragen haben. Nach über einjähriger Vorbereitung habe ich selbst den Kongress sehr genossen. Meinen Nachfolgern, Dieter Ukena aus Bremen und Jürgen Seidenberg aus Oldenburg, wünsche ich alles Gute, viel Erfolg und Freude bei der Vorbereitung ihres Kongresses in Bremen vom 26. bis 29. März 2014.

Ulrich Costabel, Essen
DGP-Kongresspräsident 2013