neuroreha 2013; 5(01): 2
DOI: 10.1055/s-0033-1337340
Leserbrief
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leserbrief

Angela Binder
,
Jan Mehrholz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Februar 2013 (online)

Leserbrief zu: Mehrholz J. Tai Chi verbessert bei Parkinson das Gleichgewicht und schützt vor Stürzen. neuroreha 2012; 4: 153

Sehr geehrtes Thieme-Team,

ich bin von Anfang an begeisterte Leserin Ihrer Zeitschrift neuroreha. Besonders gut finde ich, dass für motiviert wissenschaftlich arbeitende Physiotherapeuten ohne akademische Ausbildung ein sehr guter Einblick in Studien gegeben wird. Wichtig finde ich auch die Kommentare.

Auf die von Prof. Jan Mehrholz im letzten Heft kommentierte Studie „Tai Chi verbessert bei Parkinson das Gleichgewicht und schützt vor Stürzen“ bin ich nun schon öfter gestoßen und habe mich immer wieder Folgendes gefragt: Die Interventionen der drei Gruppen (Tai Chi; Krafttraining; Dehnungsübungen) werden nicht genau beschrieben. Ich vermute, dass außer bei Tai Chi keine bzw. kaum Anforderungen an das Gleichgewicht gestellt worden sind. In den Ergebnissen wird eine signifikante Verbesserung des Gleichgewichts im LOS (Limits-of-Stability Test) der Tai-Chi-Gruppe beschrieben. Wie kann eine Überlegenheit der einen Intervention so deutlich hervorgehoben werden, wenn die beiden anderen vermutlich gar kein Gleichgewicht trainiert haben?

Mir fehlen im Kommentar – ganz im Gegensatz zum darauf folgenden Gelesen und kommentiert der Studie „Unterschiedliche Effekte von Krafttraining und aufgabenspezifischem Üben nach Schlaganfall“ in der die Interventionen viel klarer beschrieben und der Kommentar meines Erachtens kritischer ausfällt – ein paar kritische Worte zur objektiven Beurteilung der Ergebnisse.

Sollte ich in meiner Denkweise etwas übersehen haben, wäre ich für einen Kommentar sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Binder, Physiotherapeutin