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DOI: 10.1055/s-0033-1333607
Schwarzes Brett
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
11 January 2013 (online)
Therapeuten Gesucht – Therapie in 3.500 Metern Höhe
Ladakh - eines der höchstgelegenen bewohnten Gebiete der Welt. Eine Provinz in 3.500 Metern Höhe gelegen im indischen Himalaya, wo es im Winter minus 40 Grad und im Sommer plus 35 Grad hat. 99,6 Prozent von Ladakh sind durch die Bergwelt unbewohnbar, rund 160.000 Einwohnerteilen sich die restliche, bewohnbare Fläche. Dort, genauer gesagt in der Hauptstadt Leh, ist das Therapiezentrum der Rewa Society, der einzige Verein, der armen Kindern mit Behinderung kostenlos therapeutisch hilft. Sieben Einheimische, unter anderem drei Physiotherapeuten, kümmern sich dort um die betroffenen Kinder und deren Begleitung, beantworten Fragen zum häuslichen Umfeld und den Lebensbedingungen, versorgen mit Hilfsmitteln und leiten Angehörige im Umgang mit den Kindern an. Einen zweiten Standort mit drei Angestellten gibt es in der 200 km westlich gelegenen Stadt Kargil.
Unterstützung bekommen die beiden Therapiezentren von der Ladakh-Hilfe e. V. in Deutschland, die die Physiotherapeutin Karola Wood 2003 mit Freunden gegründet hat. Seither wirbt sie für Vereinsmitgliedschaften und Patenschaften und sammelt Spendengelder, mit denen die Mieten und Gehälter der Angestellten in Ladakh bezahlt werden. Doch für die Behandlung der Kinder mit meist schwerer infantiler Zerebralparese reicht die Kapazität der einheimischen Therapeuten nicht aus. Darum ist das Therapiezentrum auf Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten, Logopäden und Sonderpädagogen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angewiesen. Seit 2003 waren bereits über 140 Freiwillige im Himalaya. Viele kamen mehrmals, um die Therapie der Kinder sicherzustellen und die einheimischen Therapeuten zu schulen. Auch für uns Europäer ist die Zusammenarbeit mit den ladakhischen Kollegen und Patienten sehr bereichernd. Ich selbst reiste im Sommer 2012 für vier Monate nach Leh und war von der großen Herzlichkeit, der Neugier und Aufgeschlossenheit der Menschen begeistert. Beeindruckend sind auch die Fieldtrips, Reisen von bis zu fünf Tagen, zu denen die Therapeuten aufbrechen, um Patienten in entfernten Bergregionen zu behandeln und mit Hilfsmitteln zu versorgen.
Barbara Forst
→ Wer die Ladakh-Hilfe e. V. unterstützen möchte, findet weitere Informationen im Internet unter www.ladakh-hilfe.de
. Wer Interesse an einer freiwilligen Tätigkeit in Ladakh hat, findet Näheres unter www.ladakh-hilfe.de > „Über uns“ > „Freiwilligeninfo 2013“.
Einen Artikel über drei Therapeutinnen, die ebenfalls im Therapiezentrum in Ladakh waren, finden Sie unter https://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1308162.