Rofo 2013; 185(6): 573-575
DOI: 10.1055/s-0032-1330669
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom mit Beteiligung der Medulla oblongata

M. Lettau
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Publication History

07 December 2012

14 January 2013

Publication Date:
21 May 2013 (online)

Einleitung

1996 beschrieben Hinchey et al. (Hinchey J et al. N Engl J Med 1996; 334: 494 – 500) erstmals das reversible posteriore Leukenzephalopathie-Syndrom (RPLS) anhand von 15 Patienten, die eine arterielle Hypertonie unterschiedlicher Ätiologie hatten oder eine immunsuppressive Therapie erhielten. Die Lokalisation der in der CT und MRT nachgewiesenen Veränderungen des Hirnparenchyms war überwiegend in den posterioren Abschnitten der Großhirnhemisphären, bei einigen Patienten zudem in den Frontallappen und selten im Zerebellum oder im Pons. Seitdem sind viele Publikationen über Patienten mit RPLS (synonym: posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom, PRES) erschienen, in denen diverse zusätzliche Ätiologien und Symptome sowie zahlreiche differente bildgebende Befunde und Verläufe beschrieben wurden. Wir berichten im Folgenden über eine Patientin, die im Rahmen einer hypertonen Krise ein RPLS mit überwiegender Beteiligung infratentorieller Strukturen sowie einer sehr seltenen Beteiligung der Medulla oblongata entwickelte.