Dialyse aktuell 2012; 16(08): 442
DOI: 10.1055/s-0032-1329355
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

16. Pflegesymposium des AKTX-Pflege e. V.

Erstmals eine internationale Veranstaltung
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Publication Date:
02 October 2012 (online)

 
 

Mitte Juli fand das 16. Pflegesymposium des AKTX-Pflege e. V. statt. Die Veranstaltung lief parallel zum 24th International Congress of The Transplantation Society in Berlin. Die Teilnehmer konnten auf dem erstmals international ausgerichteten Symposium viele interessante Vorträge hören und nutzten die Gelegenheiten zur Diskussion und zum Austausch. Das 17. Pflegesymposium wird am 24. und 25.10.2013 stattfinden.

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(Bild: AKTX)

Am 18. und 19. Juli 2012 fand in Berlin das 16. Pflegesymposium des AKTX-Pflege e. V. parallel zum 24th International Congress of The Transplantation Society statt. Erstmals war das Symposium international ausgerichtet. Der AKTX wurde bei der Organisation der Veranstaltung vom österreichischen Pflegeverein für Transplantationschirurgie und vom schweizerischen Netzwerk für Transplantationspflege unterstützt. Die Resonanz war wie schon in den letzten Jahren erfreulich groß, sodass 150 Teilnehmer begrüßt werden konnten. Diese waren aus vielen Transplantationszentren Deutschlands angereist, um sich über sie bewegende Fachfragen im Bereich Transplantationswesen auszutauschen und Neues zu erfahren. Die Referenten kamen aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland.

Mittwoch, der 18. Juli

Nach der Begrüßung durch die Kongresspräsidenten der Transplantation-Society-Veranstaltung Prof. Peter J. Neuhaus, Berlin, und Prof. Wolf O. Bechstein, Frankfurt am Main, und den Grußworten der Pflegedirektorin der Charité Hedwig Francois-Kettner begann der erste Vortrag, den Veronika Klammsteiner (Österreich) hielt. Ihr Vortrag hatte die Gesunderhaltung der Pflegenden zum Thema – frei nach Arthur Schopenhauer "Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts". Die betriebliche Gesundheitsförderung gewinnt zumindest in Österreich immer mehr an Bedeutung für die Erhaltung von Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen.

Die Organallokation nach MELD (Model for End-stage Liver Disease) und dessen Auswirkungen auf die Lebertransplantation war der Titel der nächsten Referenten Franziska Reichel und Silke Göldnitz, Krankenschwestern aus der Berliner Charité. Das folgende Referat aus der Schweiz behandelte das Thema Delir und stellte ein Pilotprojekt zum Delirmanagement am Universitätsspital Zürich vor. PD Silvio Nadalin, Tübingen, sprach im nächsten Beitrag über die Split-Leber-Transplantation insbesondere bei Kindern und wie selten sie in Deutschland noch genutzt wird.

Ebenfalls aus Tübingen kam Annette Schmeh, die über die Pflege von Kindern mit einer Darm- oder Multiviszeraltransplantation auf der Kinderintensivstation referierte. Die Peritonealdialyse als Bridgingverfahren zur Herztranstransplantation war das Thema von Ina Wiegard-Szramek, Dialyseschwester aus Essen. Der Beitrag von Elke Scholz-Zeh aus Leipzig, der sich mit Kunstherzsystemen beschäftigte, beendete den ersten Symposiumstag.


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Donnerstag, der 19. Juli

Tag 2 eröffnete Martin Wiederkumm, Stationsleiter in Graz (Österreich). Er sprach über das Team und die Aufgaben der Stationsleitung, die auch einschließen, seine Mitarbeiter gesund zu halten. Denn "geht es dem Mitarbeiter gut, geht es in der Regel auch dem Patienten gut". Dem österreichischen Vortrag folgte eine Präsentation aus Los Angeles (USA) von Maria Stadtler, die dort als Transplantationskoordinatorin tätig ist. Sie berichtete sehr informativ über dortige Schulungsmethoden für Koordinatoren.

Nach der Posterbegehung, die auch wieder das ganze Spektrum der Transplantationspflege umfasste, kam ein multiviszeral transplantierter Patient zu Wort, der mit seinen Worten das Auditorium in seinen Bann zog. Er sprach über seine Erfahrungen und Erlebnisse vor, während und nach der Transplantation. Er bestätigte mit seinem Vortrag, warum wir, die wir in der Transplantationspflege tätig sind, unsere Arbeit so gerne tun.

Nach diesem emotionalen Beitrag wurden die Symposiumsteilnehmer von Prof. Christiane Kugler, Hannover, wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht, indem sie in ihrem Vortrag über den Einfluss der personellen Besetzung auf das Outcome stationärer Patienten einging. Im weiteren Verlauf des Tages stellte Gabriela Schmid-Mohler ihre gerade am Universitätsspital Zürich (Schweiz) erstellten Edukationsbroschüren am Beispiel der Nierentransplantation vor. Einen sehr kontroversen Vortrag hielt Dr. Marcus Schubert, Arzt und Jurist, zu ethischen und juristischen Aspekten der Organspende am Beispiel der Neuerungen im Transplantationsgesetz. Der letzte Beitrag des 16. AKTX-Pflegesymposiums kam von den österreichischen Kollegen und thematisierte interessante Aspekte der enteralen und parenteralen Ernährung.


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Fazit

Im Resümee beider Symposiumstage kann man sagen, dass das 16. Pflegesymposiums des AKTX ein interessantes Programm bot. Es lud zu einem Erfahrungsaustausch und zu intensiven Diskussionen ein, was die Teilnehmer rege nutzten. Der Vorstand des AKTX-Pflege e. V. möchte schon jetzt alle Interessierten zum 17. AKTX-Pflegesymposium am 24. und 25.10.2013 nach Frankfurt am Main einladen.

Esther Wichmann, Berlin

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Geschäftsstelle
Arbeitskreis Transplantationspflege e. V.
Petra Hecker
Gregoroviusweg 12
10318 Berlin
Tel.: 030/5030814
Fax.: 030/50176800
E-Mail: info@aktxpflege.de
Internet: www.aktxpflege.de


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(Bild: AKTX)
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