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DOI: 10.1055/s-0032-1324864
Klinische Langzeitbewährung und Versagensmuster von vollkeramischen Restaurationen
Publication History
Publication Date:
09 October 2012 (online)
Vollkeramische Systeme spielen innerhalb der restaurativ verwendeten Werkstoffe besonders im ästhetischen Bereich ihren Vorteil aus. Ihre Langlebigkeit steht momentan im Fokus des wissenschaftlichen Interesses.
Ziel der vorliegenden Arbeit war die retrospektive Evaluation der zwischen 1987 und 2009 inserierten silikatkeramischen Restaurationen. Insgesamt konnten 1335 festsitzende Versorgungen nachuntersucht werden. 302 Patienten wurden Kronen (n = 470), Veneers (n = 318), Onlays (n = 213) und Inlays (n = 334) eingegliedert. Die Restaurationen wurden überwiegend mit dem Komposite Variolink (Ivoclar Vivadent) befestigt. Die klinische Prozedur wurde mit hohem apparativem Aufwand (Axiografie etc.) betrieben. Die Patienten nahmen an einem organisierten Nachsorgeprogramm teil. Die Nachuntersuchung erfolgte im Median 102 Monate (± 60 Monate) nach Eingliederung und wurde von zwei unabhängigen Untersuchern vorgenommen. Zielkriterien waren unter anderem Verfärbungen im Randbereich, Dezementierungen, Frakturen und die Oberflächenbeschaffenheit der Keramik. Die Überlebenskurven wurden mit der Methode nach Kaplan und Meier dargestellt.
Insgesamt wurde 95-mal das Versagen der Restauration dokumentiert. Am häufigsten konnte eine Fraktur des Werkstücks (33,7 %) für eine notwendige Neuversorgung verantwortlich gemacht werden. Das Versagensrisiko war bei Patienten mit diagnostizierten Parafunktionen um den Faktor 2,3 erhöht. Ebenso verfügen endodontisch behandelte Zähne per se über ein erhöhtes Misserfolgsrisiko. Nach 5 Jahren waren noch 97,3 %, nach 10 Jahren 93,5 % und nach 15 Jahren noch 85,5 % der Restaurationen in situ. Seitens der Randverfärbungen und Oberflächenbeschaffenheit der Keramik wurden 99 % der Restaurationen den Prädikaten Alpha (sehr gut) und Bravo (akzeptabel) zugeordnet. Interessanterweise unterschieden sich die Erfolgswahrscheinlichkeiten der Restaurationen weder hinsichtlich ihrer Position im Zahnbogen noch nach ihrer Art (Veneer, Krone etc.).
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die untersuchten vollkeramischen Systeme eine vorhersagbar hohe Erfolgswahrscheinlichkeit zulassen. Erhöhte Misserfolgsraten sind bei Patienten mit vorliegendem Bruxismus zu erwarten.
Fazit Die Nachuntersuchung von vollkeramischen Restaurationen bis zu 20 Jahre nach ihrer Insertion zeigt in dieser Studie sehr gute klinische Ergebnisse.