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DOI: 10.1055/s-0032-1318831
Strahlenpneumonitis – Welche Beeinflussung durch Lungenemphyseme?
Publication History
Publication Date:
14 August 2012 (online)
Das Lungenemphysem gilt als einer der Risikofaktoren für die Entwicklung einer Strahlenpneumonitis. Deshalb wird bei Lungenkrebspatienten, die ein schweres Lungenemphysem oder eine schwere COPD haben, eine Strahlentherapie meist vermieden. Doch welche Korrelation besteht zwischen Lungenemphysem und Strahlenpneumonitis? Dieser Frage widmeten sich Kimura et al. mit einer retrospektiven Studie bei Patienten mit Bronchial- und Mediastinaltumoren.
Br J Radiol 2012; 85: 135–141
Die japanische Arbeitsgruppe wertete Daten von 92 Patienten aus, die sich zwischen 2004 und 2009 Strahlenbehandlungen unterzogen hatten. Patienten mit nicht kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) und Mediastinaltumoren (n = 69) erhielten konventionelle Fraktionierungen mit einer verordneten Gesamtdosis von 54–80 Gy (median: 70 Gy). Bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC), die ebenfalls konventionelle Fraktionierungen erhielten (n = 7), lag die verordnete Gesamtdosis bei 50–60 Gy (median: 52,8 Gy). Akzelerierte Hyperfraktionierungen (45 Gy 39 fr-1) wurden bei 16 Patienten mit SCLC angewendet. Insgesamt 73 Patienten erhielten Chemotherapien. Emphyseme wurden anhand umschriebener Bezirke mit niedriger Dichte in CT-Aufnahmen diagnostiziert und in 4 Schweregrade eingeteilt. Follow-up-Untersuchungen fanden im 1. Jahr monatlich und dann alle 2–3 Monate innerhalb von 2 Jahren nach Abschluss der Strahlentherapie statt. Die Common Terminology Criteria for Adverse Events v.3.0 dienten der Beurteilung der Strahlenpneumonitis.
Die Nachbeobachtungszeit lag median bei 16 Monaten. Bei 88% der Patienten entwickelte sich eine Strahlenpneumonitis Grad 1 und 2. Die kumulative 6-Monats-Inzidenz für eine ≥ Grad-2-Strahlenpneumonitis erreichte 68,7% bei Patienten mit einem Dosis-Volumen-Parameter V20 < 25%, bei denjenigen mit V20 ≥ 25% betrug die Inzidenz 84,5% (p = 0,0594). Für radiogene Pneumonitis ≥ Grad 3 lagen die Inzidenzen bei 7,7% (V20 < 25%) bzw. 34,1% (V20 ≥ 25%) (p = 0,017).