Neuroradiologie Scan 2012; 02(03): 179-180
DOI: 10.1055/s-0032-1309953
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IAC ist ein Marker für zukünftige klinische Ereignisse beim ischämischen Schlaganfall

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Publication Date:
15 July 2012 (online)

Bei der Atherosklerose handelt es sich um die Todesursache Nr. 1 in den Industrieländern. Sie ist maßgeblich für den ischämischen Schlaganfall sowie für das Auftreten von kardialen Ereignissen verantwortlich. J.-M. Bugnicourt et al. haben am Beispiel von Schlaganfallpatienten untersucht, welcher Zusammenhang besteht zwischen der intrakraniellen Arterienverkalkung (IAC = Intracranial Artery Calcification) und dem Risiko für vaskuläre Ereignisse sowie Tod nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.

Die Studie berücksichtigte alle Patienten, die zwischen Januar und Dezember 2007 aufgrund eines ischämischen Schlaganfalls an die Schlaganfallstation der Autoren überwiesen wurden. Die Bestimmung der IAC erfolgte mithilfe der Multidetektor-CT an 7 intrakraniellen Arterien. Die abgeleiteten IAC-Scores konnten Werte zwischen 0 (keine Kalzifikation) und 7 (Kalzifikation in allen 7 intrakraniellen Arterien) annehmen. Schlaganfallspezialisten nahmen spätestens 2 Jahre nach dem Schlaganfall telefonisch Kontakt zu den Überlebenden auf, um diese zu eventuell aufgetretenen schwerwiegenden klinischen Ereignissen zu befragen.

312 Patienten (173 Männer, 139 Frauen) erfüllten die Aufnahmekriterien. Von diesen wiesen 260 (83 %) eine IAC auf. Patienten mit IAC waren älter, hatten häufiger Bluthochdruck, Diabetes mellitus, eine periphere Arterienerkrankung und eine chronische Nierenkrankheit. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug im Mittel 773±223 Tage und die mittlere Zeitspanne bis zum Auftreten eines Ereignisses 715±276 Tage. Die Autoren stellten 88 schwerwiegende klinische Ereignisse bei 67 Patienten fest. Dabei handelte es sich um 45 ischämische vaskuläre Ereignisse (ischämische Schlaganfälle [n = 22], kardiale Ereignisse [n = 15], Ereignisse, die peripheren Arterien betreffend [n = 8]) sowie um 43 Todesfälle aufgrund jedweder Ursache. Patienten mit den höchsten IAC-Scores hatten signifikant höhere Mortalitätsraten sowie Raten an vaskulären Ereignissen als solche mit den niedrigsten Scores (Log-Rank-Test, p = 0,029). Zudem war der IAC-Score signifikant mit schwerwiegenden klinischen Ereignissen assoziiert (Hazard Ratio: 1,34; 95 %-Konfidenzintervall 1,11 – 1,61; p = 0,002).