ergopraxis 2011; 4(11/12): 40-41
DOI: 10.1055/s-0031-1295678
profession & perspektiven
Georg Thieme Verlag KG New York, NY

Schwarzes Brett


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Publikationsdatum:
14. November 2011 (online)

 
Nachruf auf – Dr. Rodolfo Castillo Morales
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Dr. Rodolfo Castillo Morales beeinflusste durch seine ganzheitliche Haltung viele Therapeuten in ihrer Denk- und Arbeitsweise. (Foto: Castillo Morales Vereinigung e.V.)

Am 1. Oktober 2011 starb Dr. Rodolfo Castillo Morales im Alter von 71 Jahren in Cördoba (Argentinien). Bekannt wurde der Mediziner durch sein neurophysiologisches Konzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen sensomotorischen und orofaszialen Störungen, das er seit 1979 in Europa vermittelte.


Rodolfo Castillo Morales - jüngstes Kind einer kinderreichen Familie - wuchs in Argentinien im Umfeld der argentinischen Ureinwohner auf, die seine Denk- und Handlungsweise stark prägten. Während seines Medizinstudiums begleitete er viele Kinder mit Muskelhypotonie und beobachtete, wie sich Haltung und Aktivität gegenseitig beeinflussen und vor allem wie sie sich auf den orofazialen Bereich auswirken. In der Behandlung stellte der Mediziner immer die individuelle Persönlichkeit der Einzelnen in den Vordergrund - nie nur die Defizite der Betroffenen. Er beobachtete auch, warum einem Menschen die Teilhabe am Alltag nicht gelang und wie man am besten dessen Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und sein Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten fördern könne.


Seine klientenzentrierte Denkweise behielt er immer bei und vermittelte diese in seinen Fortbildungen. Er brachte den Teilnehmern immer seine Kultur nahe. Für ihn war es wichtig, dass sich Therapeuten in Geduld üben, damit die Klienten ihre Entwicklungsschritte selbst erarbeiten können.


Die, die ihn persönlich kannten, werden seine beeindruckende und wertschätzende Persönlichkeit nicht vergessen. Dr. Rodolfo Castillo Morales hat mit seiner Sichtweise und seinem Behandlungskonzept viele Menschen positiv beeinflusst.


Gisela Eichhorn, Ergotherapeutin, Lehr therapeutin für das Castillo Morales Konzept

Aktuelle Übersicht – Alle Pflegestützpunkte deutschlandweit

Seit 2009 haben Menschen, die Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten, einen Anspruch auf Pflegeberatung (§ 7a SGB XI). Zu diesem Zweck wurden bundesweit Anlaufstellen eingerichtet - sogenannte Pflegestützpunkte -, in denen Pflegeberater neutral und kostenlos zu allen pflegerischen Versorgungsaspekten informieren. Sie beraten beispielsweise, wie man pflegende Angehörige entlastet, welche Pflegedienste oder -heime infrage kommen, welche Möglichkeiten zur Wohnraumanpassung bestehen, informieren über Hilfsmittel und Selbsthilfegruppen.

Zurzeit bieten 14 Bundesländer entsprechende Anlaufstellen an - wobei die Anzahl der Pflegestützpunkte jedoch sehr stark zwischen einzelnen Regionen schwankt: Zum Beispiel finden Ratsuchende in Nordrhein-Westfalen 55, in Baden-Württemberg 50, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen nur 2 Stützpunkte.

Erstmals gibt es eine vollständige Übersicht mit aktuellen Angaben zu den derzeit rund 380 Pflegestützpunkten in Deutschland. Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) trug alle verfügbaren Informationen zusammen und veröffentlicht sie auf ihrer Internetseite. Interessierte können sich dort pro Bundesland die Adressen sowie die jeweiligen Ansprechpartner anzeigen lassen.

czy

→Die ZQP Pflegestützpunkt Datenbank finden Sie unter www.zqp.de.


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Messe Rehacare – Hilfsmittel im Überfluss

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Abb. Von der Gehhilfe bis hin zu hochkomplexen Assistenzsystemen - die Rehacare zeigte bewährte und innovative Produkte. Auch ein paar tierische Assistenten waren vertreten. (Foto: Rehacare Düsseldorf Messe 2011 Fair)

Wer dieses Jahr im September die Messe und den begleitenden Kongress auf der Rehacare in Düsseldorf besuchte, der musste sich gut abgrenzen können von der übermacht der Angebote. Vom 21. bis 24. September 2011 fand die internationale Fachmesse statt, die besonders Menschen mit Behinderungen, ältere, chronisch Kranke und pflegebedürftige Menschen im Blick hat.

Für Ergotherapeuten, die mit dieser Klientel arbeiten, lohnte sich der Besuch, denn der Messe-Gigant hatte reichlich zu bieten: Fast 750 Aussteller präsentierten ihre Produkte, angefangen von Bekleidung für Rollstuhlfahrer, über Dusch-WCs, neue Therapiemittel für Menschen mit Demenz bis hin zur Auswringhilfe für Spüllappen. Außerdem stellten sich verschiedene behindertengerechte Hotels, Selbsthilfevereine und spezialisierte Einrichtungen vor. In einer eigens dekorierten Halle konnten Interessierte Kunstwerke von psychisch kranken Menschen betrachten und diese letztendlich auch kaufen.

Viele Besucher nutzten die Möglichkeit und besuchten den begleitenden Kongress. Ergotherapeuten konnten zum Beispiel mehr über das ergotherapeutische Kochtraining speziell für Menschen mit Demenz erfahren und anschließend mit der Referentin diskutieren. Weitere interessante Vorträge handelten unter anderem von Wohnraumberatung oder zeigten neue Entwicklungen in der Servicerobotik für ältere Menschen auf.

Kurz und gut: Ergotherapeuten hatten die Qual zu selektieren, was für sie spannend und relevant war. Denn wer nicht nur die Ausstellung besuchen wollte, für den war ein Messetag ziemlich knapp bemessen. Wer nächstes Jahr (wieder) kommen möchte, der kann sich schon mal den 10. bis 13. Oktober 2012 in seinem Kalender vormerken.

czy

www.rehacare.de


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Dr. Rodolfo Castillo Morales beeinflusste durch seine ganzheitliche Haltung viele Therapeuten in ihrer Denk- und Arbeitsweise. (Foto: Castillo Morales Vereinigung e.V.)
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Abb. Von der Gehhilfe bis hin zu hochkomplexen Assistenzsystemen - die Rehacare zeigte bewährte und innovative Produkte. Auch ein paar tierische Assistenten waren vertreten. (Foto: Rehacare Düsseldorf Messe 2011 Fair)