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DOI: 10.1055/s-0031-1291998
Venezuela – Seltenes Venezolanisches hämorrhagisches Fieber ausgebrochen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Oktober 2011 (online)
Im August kam es im venezolanischen Bundesstaat Portuguesa zu einem Ausbruch des Venezolanischen hämorrhagischen Fiebers. Innerhalb von nur 2 Wochen erkrankten 4 Personen. Eine von ihnen verstarb an den Folgen der Infektion. Der Ausbruch war auf das Dorf Banco Morrones in der Gemeinde Guaranarito beschränkt.
Zu den anfänglichen Symptomen des Venezolanischen hämorrhagischen Fiebers gehören Arthralgie, Fieber und Zahnfleischbluten. Später kommt es zu Krämpfen und Hämorrhagie. Die Mortalität liegt bei 30–40 %.
Die Krankheit, die durch das Guanarito-Virus hervorgerufen wird, wurde 1989 erstmals beschrieben. Wie andere Neuwelt-Arenaviren auch, tritt das Guanarito-Virus nur sehr selten in einem sehr kleinen Endemiegebiet auf. Kommt es zu einer humanen Infektion, ist das Mortalitätsrisiko jedoch hoch, so dass es als mögliche biologische Waffe klassifiziert wurde. Nach einem ersten größeren Ausbruch des Fiebers im Jahre 1989 wurden nur noch sporadisch Fälle aus den Bundesstaaten Portuguesa und Barinas gemeldet. Während der Regenzeit von Juni bis Oktober werden die meisten Fälle registriert.


Wie bei fast allen anderen Neuwelt-Arenaviren auch, sind Nagetiere das Reservoir der Erkrankung. Im Falle des Guanarito-Virus konnten bisher die Zuckerrohrratte (Sigmodon alstoni) und die Zuckermaus (Zygodontomys brevicauda) als Virusträger identifiziert werden. Die Infektion erfolgt durch Kontakt zu Ausscheidungen der Nager.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed/CDC
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