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DOI: 10.1055/s-0031-1291949
EDV-gestützte Anästhesieaufklärung – Optimierung der Prozesse zur Anästhesieplanung
Publication History
Publication Date:
21 October 2011 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Aufgaben der Prämedikationsvisite umfasst neben einer detaillierten Aufklärung des Patienten, auch die Evaluation relevanter Vorerkrankungen für die Narkoseplanung. Dies gestaltet sich im täglichen Ablauf insbesondere bei kränkeren Patienten schwierig. Zum Teil unvollständig ausgefüllte Aufklärungsbögen, nicht oder unvollständig durchgeführte Untersuchungen sowie fehlende Befunde sind die wesentlichen Faktoren, die eine suffiziente und zeitnahe präoperative Risikoeinschätzung und Narkoseplanung erschweren oder unmöglich machen. Wiederholungen von bereits stattgehabten Untersuchungen und Verschiebung der Operation mit folgender Verlängerung der Krankenhausliegezeit, Kostenanstieg sowie steigender Patientenunzufriedenheit sind die Folge.
Ziel war es auf der Basis evidenzbasierter Leitlinien und SOPs ein Computer-gestütztes Patienteninterview zur Optimierung der Prozesse zu erstellen und die Patientenzufriedenheit zu erfassen.
Methodik: Entwicklung eines strukturierten Fragebogens in Prozesshierarchien mit klar definierten Endpunkten und Handlungsempfehlungen. In diesem Pilotprojekt erfolgte die Erprobung des computergestützten Patienteninterview in der Anästhesieambulanz mit 300 Patienten, die volljährig, nicht betreut und der deutschen Sprache mächtig waren. Neben Altersgruppen und Geschlecht wurden auch die ASA-Klassifikationen dokumentiert. Die Patientenzufriedenheit wurde anhand eines speziellen Fragebogens ermittelt.
Ergebnisse: In der Bewertung nach Schulnoten fanden 73,6% bzw. 70,3% der Patienten den neuen Fragebogen sehr gut angeordnet sowie die Fragen verständlich formuliert und bewerteten dies im Durchschnitte mit der Schulnote 1,36 (± 0,76) bzw. 1,46 (± 0,89). Die Patienten gaben an, uns im Hinblick auf ihren Gesundheitszustand mit der Schulnote im Durchschnitt von 2,28 (± 1,48) besser informieret zu haben. 39,7% benoteten dies mit sehr gut. 29,1% gaben an, keine Computerkenntnisse zu haben, jedoch gab es nur einen Patienten, der die Anamnese am Computer tatsächlich nicht durchführte.
Schlussfolgerung: Ein bereits vor der ersten Vorstellung in der Anästhesieambulanz vorliegendes EDV-gestütztes Patienteninterview, dessen Ergebnis mittels Handlungsempfehlungen mit dem Hausarzt im Vorfeld besprochen werden kann, in Kombination mit klaren Handlungsempfehlungen für den Anästhesisten könnten die Prozesse zur Anästhesieplanung optimieren, die Zeiten verkürzen und die Patientenzufriedenheit erhöhen.
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