physiopraxis 2011; 9(6): 22
DOI: 10.1055/s-0031-1283254
physiowissenschaft

Schlaganfall – Kaffee wirkt schützend

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Publication Date:
24 June 2011 (online)

 
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    Frauen, die täglich mehr als eine Tasse Kaffee trinken, haben ein um 25 % niedrigeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als Frauen, die keinen oder nur eine Tasse Kaffee am Tag trinken. Dies fanden Susanna Larsson und ihr Team vom Karolinska-Institut in Schweden heraus.

    Sie untersuchten, ob Kaffeekonsum bei Frauen vermehrt zu Schlaganfällen führt. Zu Beginn der Studie erhoben die Wissenschaftler mit Hilfe eines Fragebogens gesundheitsrelevante Daten von 34.670 Frauen im Alter von 49 bis 83 Jahren. Zu diesen gehörten das Gewicht, Rauchen, körperliche Aktivität sowie Ess- und Trinkgewohnheiten. Keine der Teilnehmerinnen litt unter Krebs, einer koronaren Herzerkrankung oder einem vorangegangenen Schlaganfall.

    Rund zehn Jahre später befragten die Autoren die Teilnehmerinnen erneut: Zwischen beiden Befragungen hatten insgesamt 1.680 Frauen einen Schlaganfall erlitten. Mehr als drei Viertel davon waren von einem Hirninfarkt betroffen. Die anderen hatten intrazerebrale Blutungen, Subarachnoidalblutungen sowie unspezifische Schlaganfälle.

    Die Forscher stellten fest, dass die Frauen, die täglich zwischen ein und sechs Tassen Kaffee getrunken hatten, ein vermindertes Risiko hatten, einen Hirninfarkt oder eine Subarachnoidalblutung zu bekommen. Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Alkohol- und Tabakkonsum veränderten diese Wirkung nicht.

    Die Autoren erklären die schützende Wirkung des Kaffees damit, dass sein Verzehr gewebsschädigende freie Radikale und Entzündungen reduziert und die Insulinempfindlichkeit verbessert.

    sgl

    Stroke 2011; 42: 908–912