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DOI: 10.1055/s-0031-1274761
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Stellungnahme der DEGUM zu medizinischem Assistenzpersonal in der Ultraschalldiagnostik
Publication History
Publication Date:
14 February 2012 (online)
Die DEGUM hat sich in mehreren Vorstandssitzungen 2010 sowie in einer erweiterten Vorstandssitzung am 17.01.2011 ausführlich mit dem Thema von Assistenzpersonal in der Sonographie auseinandergesetzt. Zu der ganztägigen Sitzung des Erweiterten Vorstands wurden Vorträge von Experten, auch aus dem Ausland. zum Thema gehört und diskutiert. Ferner fand eine Befragung aller Arbeitskreise und Sektionen statt.
Danach nimmt die DEGUM bereits seit 2007 eine klare Position zu diesem Thema ein. Die fachlichen Anforderungen an das nicht-ärztliche Assistenzpersonal sind in den vergangenen Jahren gestiegen und erfordern eine höhere Qualifikation. Die DEGUM wird diesem Umstand in zunehmendem Maße Rechnung tragen und auf Ihren Veranstaltungen und Kongressen Fortbildungsangebote auch für medizinisches Assistenzpersonal anbieten.
Hingegen wurde eine Übernahme der sonographischen Diagnostik durch Assistenzpersonal –wie z.B. in den angelsächsischen Ländern, in denen ein solches Berufsbild („Sonographer“) seit langer Zeit besteht - mit einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt. Die DEGUM sieht die Sonographie nicht als eine rein technische Leistung an, sondern versteht sie als klinisches Werkzeug in der Hand des Arztes („klinische Sonographie“): Zielgerichtete Anamnese und Einordnung der erhobenen Befunde in das Krankheitsbild durch den untersuchenden Arzt zum Zeitpunkt der Untersuchung machen den Wert dieser Untersuchungsmethode aus. Eine Delegierung an nicht-ärztliches Personal würde wie in den USA oder Großbritannien eine mehrjährige Ausbildung dieser Berufsgruppe erfordern. Im Übrigen bleibt die Verantwortung für erhobene Befunde unteilbar und liegt mit Hinblick auf die daraus erwachsenen klinischen Konsequenzen weiterhin beim Arzt. Damit wäre eine abschließende ärztliche Befundkontrolle weiterhin unabdingbar, so dass insgesamt keine relevante Zeitersparnis resultieren würde. Die DEGUM betont zugleich, dass eine gute Ausbildung sonographisch tätiger Ärzte unabdingbar ist, und macht darauf aufmerksam, dass diese vielerorts bereits heute nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Eine Verlagerung sonographischer Leistungen auf spezialisiertes Assistenzpersonal würde die Ausbildung von Ärzten in verstärktem Maße gefährden und den klinischen Wert der Sonographie in vielen Fachdisziplinen marginalisieren.
Für den Vorstand der DEGUM
Prof. Dr. S. Delorme, Präsident
Dr. H.–P. Weskott, Sekretär