Rofo 2011; 183(7): 598
DOI: 10.1055/s-0031-1274715
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Fibrosegrad bei chronischer Hepatitis – MRE besonders zuverlässig

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Publication Date:
12 July 2011 (online)

 

Die Leberfibrose spielt eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von Zirrhose, Leberzellkarzinom und portaler Hypertension. Yi Wang aus Chicago, USA, et al. verglichen die Aussagekraft von Magnetresonanz-Elastografie (MRE) und diffusionsgewichteter MRT (DWI) bei der Festlegung des Fibrosegrades.

AJR Am J Roentgenol 2011; 196: 553–561

In frühen Stadien der Leberfibrose kann man Patienten heute effektive Therapien anbieten, die z.B. bei chronischer Hepatitis B oder Autoimmunhepatitis zur Rückbildung der Fibrose führen. Aus diesem Grund gewinnen nicht invasive Untersuchungen als Alternative zu wiederholten Biopsien zunehmend an Bedeutung.

An der Studie nahmen 76 Patienten mit chronischer Lebererkrankung teil, bei denen der Fibrosegrad nach Biopsie und histopathologischer Untersuchung bekannt war. 32 dieser Patienten hatten keine Fibrose, 20 eine Zirrhose und 24 eine Fibrose verschiedener Schweregrade. Bei allen Patienten wurde sowohl eine MRE als auch ein DWI durchgeführt und die Ergebnisse verglichen.

Bei der Diskrimination von Fibrosegrad 2 oder größer, Fibrosegrad 3 oder größer und Zirrhose schnitt die MRE signifkant besser ab (p = 0,003; p = 0,001; p = 0,001). Darüber hinaus zeigte sich eine signifkant höhere Sensitivität und Spezifität bei der Prädiktion des Fibrose-Scores ab einem Score 2. Auch beim Nachweis eines Fibrosescores ≥ F1 war die MRE überlegen – hier erreichte der Unterschied aber keine Signifikanz.

Die im MRE nachgewiesene Steifigkeit nahm mit zunehmendem Schweregrad der Fibrose zu. Auch bei Patienten mit chronischer Hepatitis ohne Fibrose war im Mittel bereits eine höhere Steifigkeit des Gewebes nachweisbar.

Fazit

Die MRE erwies sich im Vergleich zur DWI in jedem Stadium der Fibrose als eindeutig überlegen. Aufgrund der nachgewiesenen hohen Sensitivität und Spezifität könnte die MRE in Zukunft in bestimmten Situationen die Leberbiopsie ersetzen, so die Autoren.

Maria Weiß, Berlin (Medizinjournalistin)

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