physiopraxis 2011; 9(2): 16-17
DOI: 10.1055/s-0031-1273189
physiowissenschaft

Schlaganfall – Therapiezeitpunkt irrelevant für Erfolg

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Publikationsdatum:
18. Februar 2011 (online)

 
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    Bei Patienten mit einer Armparese nach Schlaganfall scheint es für den Therapieerfolg egal zu sein, wann sie mit dem Training beginnen.

    Steven Wolf und ein US-amerikanisches Forscherteam teilten 222 Patienten, die drei bis neun Monate zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten, per Zufall in zwei Gruppen ein. Die erste erhielt direkt nach Einschluss in die Studie eine zweiwöchige Constraint-induced Movement Therapy (CIMT). Dabei wird der gesunde Arm immobilisiert, sodass der betroffene Arm forciert eingesetzt werden muss. Die Patienten trainierten werktags zwischen 1,5 und 4,5 Stunden mit einem Physiotherapeuten. Die zweite Gruppe bekam das gleiche Training – allerdings erst ein Jahr nach Studienbeginn. Bis dahin nutzte sie verschiedene andere Therapien. Direkt vor und nach der Intervention sowie bis zu zwei Jahre nach Studieneinschluss untersuchten die Forscher die Bewegungs- und Lebensqualität der Probanden, ihre funktionellen Fähigkeiten sowie den Alltagsgebrauch des Armes.

    Ein Jahr nach der Intervention hatten sich beide Gruppen signifikant verbessert. Allerdings schnitt die frühe CIMT-Gruppe besser ab als die restlichen Probanden. Nach zwei Jahren waren zwischen den Gruppen keine Unterschiede mehr erkennbar.

    Den Autoren zufolge scheint es für die Verbesserung der Armfunktion langfristig keine Rolle zu spielen, wann die CIMT beginnt. Sie bemerken jedoch, dass ein Großteil der Probanden nicht die Einschlusskriterien erfüllt hatte, da der Schädigungsgrad unterschiedlich definiert worden war.

    hoth

    Stroke 2010; 41: 2309–2315